Kleinstädte gelten als eine wenig erforschte Siedlungsform, obwohl in Österreich ein wesentlicher Prozentsatz der Bevölkerung in Kleinstädten lebt. Mobilität in Kleinstädten wird häufig als stark MIV-geprägt wahrgenommen, während sich andere Formen der Mobilität kaum durchsetzen. Diese Arbeit untersucht am Fallbeispiel von Neulengbach, welche mobilitätsbezogenen Herausforderungen in Kleinstädten am Rande des suburbanen Raumes bestehen und welche Lösungsansätze als Lösungen dafür definiert werden können. Neben einer Literaturrecherche wird mittels zwei Analyseschritte (Demographische Analyse und Ausstattungsanalyse) der Status Quo der Verkehrssituation in Neulengbach erhoben, zwei empirische Arbeitsschritte (Online-Bürger*innenbeteiligung und Expert*inneninterviews) sollen ein vertieftes Verständnis über die Thematik bringen. Zentrale Mobilitätsherausforderungen in Neulengbach betreffen vor allem die starke Zersiedelung der Bevölkerung und die Weitläufigkeit sowie Topographie des Gemeindeareals, was zu einer verstärkten Autoabhängigkeit führt und weder eine flächendeckende Erschließung durch liniengebundenen ÖPNV noch durch ein Rad- und Fußwegnetz ermöglicht. Mangelnde Infrastrukturausstattung für alternative Mobilitätsformen, insbesondere für den Fuß- und Radverkehr, führt zu einer geringen Verkehrssicherheit für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen bzw. für bestimmte Bevölkerungsgruppen wie Kinder und Jugendliche. Die bestehenden Herausforderungen sollen mit vier definierten Handlungsfeldern, denen sich im Erstellungsprozess des geplanten Mobilitätskonzeptes weiter gewidmet werden soll, gelöst werden. Übergreifend wird empfohlen, für Planungen einen Einbezug der Bevölkerung anzustreben. In einem ersten Schritt soll die verkehrsträgerübergreifende Erreichbarkeit von zentralen Orten der Gemeinde verbessert werden, bevor im nächsten Schritt Verkehr um die Kernstadt beruhigt wird. Da das Thema der Klimawandelanpassung in einem Mobilitätskonzept ebenfalls berücksichtigt werden sollte, wird sich damit in einem Handlungsfeld explizit auseinandergesetzt.

Small towns are a barely researched form of settlement, although in Austria a substantial percentage of the population lives in small towns. Mobility in small towns is dominated by automobiles, while other forms of mobility are not well established. This paper investigates which mobility-related challenges exist in small towns on the edge of suburban areas and which fields of action can be defined as solutions. This will be conducted through a case study of the municipality Neulengbach. In addition to a literature research, two analytical steps are used to determine the status quo of the mobility situation. The following two empirical steps are intended to provide a deeper understanding. The main challenges in Neulengbach relate to the low population density and the topography of Neulengbach. This leads to an increased dependency on automobiles and does not allow for comprehensive access by public transport or by a cycle and footpath network. The existing challenges are to be solved with four defined fields of action, which are to be further addressed in the process of creating the planned mobility concept of Neulengbach. In general, it is recommended that the population should be involved in planning. The first step is to improve the cross-modal accessibility of central areas in the municipality, before the next step is to calm down traffic around the city centre. Since the issue of climate change adaptation should also be considered in a mobility concept, it is explicitly addressed in one field of action.