Abstract (deu)
Der belgisch-niederländische Theologe Edward Schillebeeckx versuchte in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts einen Neuzugang zur Transsubstantiation zu finden, da viele Gläubige durch die Vereinnahmung des Substanzbegriffs in den Naturwissenschaften nichts mehr mit dem Terminus anfangen konnten. Er rekurrierte auf die Phänomenologie, um das Geschehen der eucharistischen Wandlung der Gestalten Brot und Wein von der menschlichen Deutung und Sinnstiftung her zu definieren, ohne dabei die Realpräsenz Chrisi zu leugnen. Er verwendet die Termini „Transsignifikation“ und „Transfinalisation“, um den sich bei der Wandlung vollziehenden Bedeutungswandel und Zweckwandel auszudrücken. Papst Paul VI. reagiert in seiner Enzyklika „Mysterium fidei“ auf Schillebeeckx‘ Neuansatz, indem er die beiden Begriffe würdigt, aber gleichzeitig betont, dass seine Theorie die bisherige Lehre zur Transsubstantiation zwar ergänzen, aber niemals ersetzen könne.