Abstract (deu)
In den vergangen Jahren konnte ein verstärktes Aufkommen (rechts-)populistischer Parteien in Europa beobachtet werden. Parallel dazu kam es auch zu einer gesteigerten Nutzung sozialer Medien. Der Forschungsansatz der vorliegenden Arbeit untersucht eine Kombination beider Aspekte, nämlich die Social Media Kommunikation einer rechtspopulistischen Partei. Als Ausgangspunkte wurden die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) und die Social Media Plattform Facebook gewählt. Nach theoretischen Abhandlungen über die Parteigeschichte und soziale Medien, sowie relevante Terminologie, wurde eine qualitative Inhaltsanalyse von Facebook-Postings durchgeführt. Aufgrund der großen Datenmenge musste die Untersuchung personell und zeitlich eingeschränkt werden. Die Analyse zeigt auf, wie die Bundesparteiobmänner der FPÖ Heinz-Christian Strache und Norbert Hofer im Jahr 2019 die gesellschaftlichen und politischen Positionen der FPÖ auf ihren Facebook-Profilen kommunizierten. Durch eine thematische Kategorisierung zeigte sich, dass eine Vielzahl an Themenbereichen angeschnitten wurde, wobei das Hauptaugenmerkt auf den Themen Migration / Asyl, Sicherheit / Schutz und Kultur / Heimat lag. Ein Vergleich mit dem aktuellen Parteiprogramm ergab außerdem, dass sich die Aussagen in den beiden Formaten zu einem Großteil überschneiden. Es zeigte sich weiters, dass die Facebook-Postings einen durch ihre Aktualität und Multimedialität umfangreicheren und gleichzeitig detaillierten Einblick in die FPÖ-Politik lieferten als das Parteiprogramm. Diese Erkenntnisse führten zu Überlegungen bezüglich einer praktischen Umsetzung der gewonnen Einsichten in einem schulischen Kontext. Anhand einer Projektarbeit wurde gezeigt, wie die für die politische Bildung notwendigen Kompetenzen ausgebildet werden können. So werden neben einem bewussten Umgang mit sozialen Medien auch noch die politbezogene Methodenkompetenz, politische Sach- und Handlungskompetenz, sowie die Selbstständigkeit und Reflexionsfähigkeit der Schüler*innen unterstützt.