Abstract (deu)
Eine Störung der intestinalen Barrierefunktion wird mit der Pathogenese verschiedenster Erkrankungen wie beispielsweise dem Metabolischen Sondrom sowie der Nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) assoziiert. Unter anderem wird eine hohe Fructoseaufnahme mit der Entstehung der genannten Erkrankungen in Verbindung gebracht. Tierexperimentelle Studien weisen darauf hin, dass ein hoher Fructosekonsum auch unabhängig von einer positiven Energiebilanz zur Entstehung metabolischer Erkrankungen führen kann. Hierbei scheint neben dem insulinunabhängigen Abbau des Monosaccharids auch eine Schädigung der intestinalen Barrierefunktion sowie eine daraus resultierende Translokation bakterieller Endotoxine in die Portalvene von Bedeutung zu sein. Magnolol, einem Neolignan, das aus der Stammrinde der Magnolia officinalis isoliert wird, wurden in Studien unter anderem antiinflammatorische und antibakterielle Wirkungen nachgewiesen. Es scheint einen Einfluss die intestinale Integrität zu haben. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob eine Behandlung mit 1, 5, 10 und 50 µM Magnolol im ex-vivo Everted Sac Modell des Dünndarms zu Veränderungen der Darmbarrierefunktion führt und ob das Neolignan vor fructoseinduzierten Veränderungen der Darmpermeabilität schützt. Um die Permeation des Gewebes zu erfassen, wurden Xylosemessungen durchgeführt. Zusätzlich wurde die Arginaseaktivität im ex vivo-Dünndarmgewebe bestimmt. Weiterhin wurde die NO-Konzentration im Dünndarmgewebe photometrisch bestimmt. Die Fructoseintervention führte tendenziell zu einer stärkeren Permeation von Xylose durch das Darmgewebe, zu einer verringerten Arginaseaktvität und zu einem Anstieg der Nitritkonzentration. Durch die Zugabe von Magnolol sank die Xylosekonzentration in den Everted Sacs und damit die Permeabilität des Gewebes. Die Arginaseaktivität war durch den Zusatz von Magnolol höher und die Nitritkonzentration geringer. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass Magnolol eine protektive Wirkung auf die intestinale Barrierefunktion haben könnte, wenn auch aufgrund der Streuung sowie der kleinen n-Zahl keine Signifikanz erreicht werden konnte. Es sind weitere Studien in vivo notwendig, um die zugrundeliegenden Mechanismen zu klären. Weiterführende Tierversuche und Humanstudien können wichtige Hinweise auf einen möglichen therapeutischen Nutzen von Magnolol auf die intestinale Barrierefunktion liefern.