Abstract (deu)
Ziel dieser Masterarbeit ist es den Überwachungskapitalismus in seiner gegenwärtigen Funktionsweise zu skizzieren und zu analysieren, um ein Verständnis für die zugrundeliegenden kapitalistischen Mechanismen zu schaffen, die diesen in seiner derzeitigen Ausprägung dominieren. Der von Shoshana Zuboff geprägte Terminus „Überwachungskapitalismus“ dient hierbei als Ausgangspunkt für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dieser neuen vom Neoliberalismus gepägten Branche, die ihre Gewinne aus der Generierung von personenbezogenen Daten lukriert. Komplexe Regelwerke verschleiern die bei der Anwendung digitaler Produkte damit verbundenen Konsequenzen für die Nutzerinnen und Nutzer. Der dadurch verbundene Verzicht auf Privatsphäre und die Weiterverarbeitung der gewonnenen Daten durch im Überwachungskapitalismus tätige IT-Unternehmen führt zur Etablierung einer neuen Form des Kapitalismus, die als ausschließliche Ressource die extrahierten Informationen über die einzelnen Individuen benötigt. Der Überwachungskapitalismus wird nun der Integrativen Wirtschaftsethik von Peter Ulrich gegenübergestellt, um aufzuzeigen, inwiefern sich dieser in seiner derzeitigen Funktionsweise nicht mit ethischen Gesichtspunkten in Einklang bringen lässt. Zugleich werden durch diesen integrativen Wirtschaftsansatz mögliche Transformationen und Adaptionen aufgezeigt, die einen nach ethischen Kriterien fungierenden Überwachungskapitalismus ermöglichen.