Abstract (deu)
In der hier vorliegenden Masterarbeit wird die Geschichte der eigenständigen Professur für Anatomie an der Universität Wien von 1735 bis 1844 aus medizin-, sozial- und wissenschaftshistorischer Perspektive beleuchtet. Durch das Feldkonzept Pierre Bourdieus und den Vergleich archivalischer und historischer Quellen wird ein vielschichtiger Blick in die Entwicklung dieses Faches und des damit verbundenen sozialen Prestiges im Sinne von symbolischem Kapital, das es zu sammeln galt, geworfen. Auf Basis des Sammelns von Kapital stellt sich die Frage: Welche sozialen Auswirkungen hat die Professur für Anatomie in Wien auf die sie ausübenden Professoren? Diese zugrundeliegende Forschungsfrage erfordert die Betrachtung der sozialen Position, welche anhand von Gehalt, Wohnadressen und Titeln ermittelt wird. Auch wird nach einem möglichen anatomischen Feldeffekt gefragt, der die soziale Positionierung des Faches und seiner Professoren in einer Analyse der (Macht)Strukturen bettet und die Auswirkung der Machtbeziehung zwischen höchster Autorität und Professur und Professoren hinterfragt.