Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Methode des Lauten Denkens und ihrer Anwendung als (Selbst-)Bewertungsmethode in der Dolmetschdidaktik. Diese Methode ist schon bei vielen translationswissenschaftlichen Studien angewendet worden, um Informationen über kognitive Prozesse und Problemlösungsstrategien während einer Übersetzungsaufgabe zu erfassen. Ziel dieser Studie ist es aber, zu untersuchen ob und inwieweit die Methode des Lauten Denkens auch im dolmetschdidaktischen Bereich angewendet werden kann. Im theoretischen Teil wird zunächst der Begriff „Lautes Denken“ definiert und erläutert, zusammen mit einer Beschreibung der verschiedenen Formen dieser introspektiven Methode. In den folgenden Unterkapiteln geht es um die Entwicklungsgeschichte der Methode und den gegenwärtigen Stand der Forschung: Es wurden insbesondere die relevantesten Studien im Bereich Übersetzen und Dolmetschen in Betracht gezogen. Schließlich werden die kritisierten Aspekte dieser Erhebungsmethode behandelt und diskutiert. Der empirische Teil untersucht die Anwendung der Methode des Lauten Denkens von zwei Dolmetschstudierenden am ZTW der Universität Wien am Beispiel der Übung Dialogdolmetschen I IT-DE. Was das Forschungsdesign angeht, werden zwei Untersuchungsmethoden angewendet: die teilnehmende Beobachtung und das
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retrospektive Interview. Es wird zunächst eine Dolmetschsimulation durchgeführt und im Anschluss daran wurden die TeilnehmerInnen darum gebeten, ihre Dolmetschleistung anhand der Methode des Lauten Denkens zu bewerten. Im Rahmen des Interviews sollten die ProbandInnen ihre Meinungen und Eindrücke zu dieser Bewertungsmethode äußern. Ausgehend von den Ergebnissen stellt sich heraus, dass beide TeilnehmerInnen ihre Protokolle des Lauten Denkens erfolgreich erstellt haben, wobei sie beim Anhören der eigenen aufgezeichneten Dolmetschleistung auf ihre Gedanken und kognitiven Prozesse zurückgegriffen haben und dadurch viele interessante Erkenntnisse über die eigene Leistung gewinnen konnten.
This master’s thesis investigates thinking aloud protocols and their application as a self-assessment method in interpreting didactics. This method of data collection has already been used in several translation studies to gather information about cognitive processes and problem-solving strategies during a translation task. However, the aim of this study is to investigate whether and to what extent the method of thinking aloud can also be applied in the didactic field of interpreting. In the theoretical part, the term "thinking aloud" is first defined and explained, together with a description of the different forms of this introspective method. The following sub-chapters deal with the history of the development of the method and particular attention is given to the current state of research, by focusing on the most relevant studies in the field of translation and interpreting. Finally, the criticised aspects of this survey method are dealt with and discussed. The empirical part aims at investigating the application of the thinking aloud method by two interpreting students at the Centre for Translation Studies (ZTW) of the University of Vienna, using the Dialogue Interpreting I IT-DE course as an example. As far as the research design is concerned, two research methods are used: participant observation and retrospective interview. First, an interpreting simulation is carried out and then the participants were asked to evaluate their interpreting performance using the thinking aloud method. During the interview, the participants were asked to express their opinions and impressions on this evaluation method. The results suggest that both participants successfully completed their Thinking Aloud protocols, drawing on their thoughts and cognitive processes when listening to their own recorded interpreting performance, and thus gained many interesting insights into their own performance.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Methode des Lauten Denkens und ihrer Anwendung als (Selbst-)Bewertungsmethode in der Dolmetschdidaktik. Diese Methode ist schon bei vielen translationswissenschaftlichen Studien angewendet worden, um Informationen über kognitive Prozesse und Problemlösungsstrategien während einer Übersetzungsaufgabe zu erfassen. Ziel dieser Studie ist es aber, zu untersuchen ob und inwieweit die Methode des Lauten Denkens auch im dolmetschdidaktischen Bereich angewendet werden kann. Im theoretischen Teil wird zunächst der Begriff „Lautes Denken“ definiert und erläutert, zusammen mit einer Beschreibung der verschiedenen Formen dieser introspektiven Methode. In den folgenden Unterkapiteln geht es um die Entwicklungsgeschichte der Methode und den gegenwärtigen Stand der Forschung: Es wurden insbesondere die relevantesten Studien im Bereich Übersetzen und Dolmetschen in Betracht gezogen. Schließlich werden die kritisierten Aspekte dieser Erhebungsmethode behandelt und diskutiert. Der empirische Teil untersucht die Anwendung der Methode des Lauten Denkens von zwei Dolmetschstudierenden am ZTW der Universität Wien am Beispiel der Übung Dialogdolmetschen I IT-DE. Was das Forschungsdesign angeht, werden zwei Untersuchungsmethoden angewendet: die teilnehmende Beobachtung und das
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retrospektive Interview. Es wird zunächst eine Dolmetschsimulation durchgeführt und im Anschluss daran wurden die TeilnehmerInnen darum gebeten, ihre Dolmetschleistung anhand der Methode des Lauten Denkens zu bewerten. Im Rahmen des Interviews sollten die ProbandInnen ihre Meinungen und Eindrücke zu dieser Bewertungsmethode äußern. Ausgehend von den Ergebnissen stellt sich heraus, dass beide TeilnehmerInnen ihre Protokolle des Lauten Denkens erfolgreich erstellt haben, wobei sie beim Anhören der eigenen aufgezeichneten Dolmetschleistung auf ihre Gedanken und kognitiven Prozesse zurückgegriffen haben und dadurch viele interessante Erkenntnisse über die eigene Leistung gewinnen konnten.
This master’s thesis investigates thinking aloud protocols and their application as a self-assessment method in interpreting didactics. This method of data collection has already been used in several translation studies to gather information about cognitive processes and problem-solving strategies during a translation task. However, the aim of this study is to investigate whether and to what extent the method of thinking aloud can also be applied in the didactic field of interpreting. In the theoretical part, the term "thinking aloud" is first defined and explained, together with a description of the different forms of this introspective method. The following sub-chapters deal with the history of the development of the method and particular attention is given to the current state of research, by focusing on the most relevant studies in the field of translation and interpreting. Finally, the criticised aspects of this survey method are dealt with and discussed. The empirical part aims at investigating the application of the thinking aloud method by two interpreting students at the Centre for Translation Studies (ZTW) of the University of Vienna, using the Dialogue Interpreting I IT-DE course as an example. As far as the research design is concerned, two research methods are used: participant observation and retrospective interview. First, an interpreting simulation is carried out and then the participants were asked to evaluate their interpreting performance using the thinking aloud method. During the interview, the participants were asked to express their opinions and impressions on this evaluation method. The results suggest that both participants successfully completed their Thinking Aloud protocols, drawing on their thoughts and cognitive processes when listening to their own recorded interpreting performance, and thus gained many interesting insights into their own performance.