Abstract (deu)
Ökonomische Spiele haben sich als nützlich erwiesen, um Entscheidungsfindungen in Tieren und Menschen während Kooperationen zu untersuchen. Traditionell lag der Fokus dabei auf dem Ergebnis und nicht auf dem Verständnis der Tiere für das Spiel. In dieser Studie benutzten wir Seilzieh-Tische um 11 Haushund-Dyaden im Assurance Game zu testen. Dabei gibt es zwei Wahlmöglichkeiten: Hase (Belohnung mit niedrigem Wert; allein erreichbar) und Hirsch (Belohnung mit hohem Wert; kooperativ erreichbar). Wir untersuchten, ob die Hunde die Wahl ihres Partners bei ihrer eigenen Wahl berücksichtigten. Wenn sie das Spiel verstanden haben, sollten sie gemeinsam Hirsch wählen und so die hochwertige Belohnung erhalten. Außerdem testeten wir, ob mehr Kooperation im Spiel das Toleranzniveau innerhalb der Dyade nach dem Spiel erhöhte. Dies war zu erwarten, wenn die Hunde verstanden, dass die Ergebnisse des Spiels von den Handlungen ihres Partners beeinflusst wurden. Schließlich begutachteten wir die individuellen Strategien der Dyaden während des Spiels. Unsere Ergebnisse zeigten, dass die Wahl des Partners einen Einfluss auf die Wahl des Subjekts im Assurance Game hatte. Drei der Dyaden koordinierten zuverlässig mit der Wahl Hirsch, während bei den übrigen Dyaden eine Seitenpräferenz und lokale Verstärkung für übereinstimmende Entscheidungen verantwortlich sein könnten. Außerdem fanden wir keine Veränderung des Toleranzniveaus in Abhängigkeit vom Grad der Kooperation. Obwohl die Hunde in der Lage waren, ihre Wahl im Spiel aneinander anzupassen, waren sie sich der Rolle des Partners beim Erreichen des gemeinsamen Ziels möglicherweise nicht bewusst. Unsere Forschung eröffnet Möglichkeiten für zukünftige Folgestudien und regt zur Neuinterpretation früherer Studien mit Primaten an.