Abstract (deu)
Eine Wolframmineralisierung, die an Kalksilikatgestein gebunden ist, wurde an der
wirtschaftlich vielversprechenden Lokalität Wietzen, 20km westlich von Gföhl, untersucht.
Dieses Gebiet befindet sich im Moldanubikum (Böhmische Masse) in Österreich, geologisch
gesehen in der sogenannten Bunten Serie. Dies ist eine metasedimentäre geologische Einheit,
die eine amphibolit- bis höheren amphibolitfazielle Metamorphose erfahren hat. Das Mineral
Scheelit ist an dunkle Kalksilikate gebunden und in Sillimanit-Gneisen eingelagert.
Hedenbergit, meionitreicher Skapolit, Quarz und Calcit sind die wichtigsten gesteinsbildenden
Minerale dieses Gesteins. In den gemessenen Proben konnten mittels
Röntgenfluoreszenzanalyse Wolframgehalte von bis zu 467 ppm nachgewiesen werden.
Weitere Elemente, wie sie für Exoskarnbildungen charakteristisch sind, konnten nicht
nachgewiesen werden. Die Kalksilikat-Gesteine konnten insgesamt über eine Länge von etwa
5 km verfolgt werden. Zur Beschreibung und zum Verständnis der Mineralisierung im Gebiet
von Wietzen wurden spzifische Abschnitte von drei Bohrkernen (WOK2, WOK4 und WOK5)
detailliert kartiert. Die Phasenzusammensetzungen und Mineralchemismen wurden mit
optischer Mikroskopie, Röntgenfluoreszenzanalyse (XRF), Röntgendiffraktometrie (XRD)
und Elektronenstrahlmikrosonde (EMS) untersucht. Die Scheelit-Mineralisierung wird von
geringen Gehalten an Pyrrhotit, Pyrit und Chalkopyrit begleitet. Wie von Beran et al. (1985)
berichtet, ist die Scheelitmineralisierung schichtgebunden; ein Kontakt mit Intrusivgestein
wurde jedoch nicht festgestellt. Die Feldbelege könnten mit einem sedimentären Ursprung in
Verbindung gebracht werden, doch das Fehlen relevanter Informationen und Details zur
Geologie der Region macht es schwierig, diese Interpretation eindeutig zu belegen.