Abstract (deu)
In Österreich gibt es kaum öffentlich zugängliche Informationen über die individuellen Gewohnheiten, wie über 55-Jährige digitale Technologien nutzen.
Die erste Forschungsfrage war, wie Studierende des Master Upgrade des Studium Generale digitale Technologien nutzen. Obwohl alle Interviewpartner*innen dasselbe Studium absolvierten, waren die Nutzungsgewohnheiten sehr heterogen in Bezug auf Geräte, spezifische Anwendungen sowie Intensität der Nutzung und individuell wie ein digitaler Fingerabdruck. Die Verwendung digitaler Technologien durch ältere Personen im Allgemeinen und die Studierenden im Besonderen sind so unterschiedlich wie die Merkmale und Besonderheiten der Menschen, weshalb Verallgemeinerungen des digitalen Verhaltens nicht zulässig erscheinen.
Wenn Senior*innen vor Erreichen des Pensionsalters digitale Technologien genutzt hatten und keine wesentlichen Einschränkungen des Seh-, Hör-, Tastsinns oder kognitiver Fähigkeiten vorlagen, erschienen technische Vorkenntnisse, Interesse und Nutzen für die Teilnahme an der digitalen Transformation bedeutender als das Alter.
Die zweite Forschungsfrage war, welche Veränderungen die Lockdowns auf die Nutzung digitaler Technologien durch Studierende des Master Upgrade des Studium Generale bewirkt haben. Die Lockdowns bewirkten massive Veränderungen im Lehrbetrieb der Studierenden durch Umstellung von Präsenzunterricht auf Distance Learning, die sie sehr gut bewältigten.
Nachhaltig ist an den Österreichischen Hochschulen zu rechnen, dass sich Mischtypen aus verschiedenen Lehrformaten entwickeln und Künstliche Intelligenz verstärkt eingesetzt würden, da sich die Anforderungen an die digitalen und Medienkompetenzen der Lehrenden und Studierenden verändern würden.
Manche Studierende erwarben zusätzliche Smarte Geräte, verwendeten neue Applikationen und erhöhten die Nutzungsdauer der digitalen Technologien, während einige angaben, ihre Nutzungsgewohnheiten außer zum Zweck des Studiums durch die Lockdowns nicht geändert zu haben.
Es gibt einerseits Definitionen von digitalen Kompetenzen und anderseits die Forderung, lebensbegleitendes Lernen zu fördern. Wenn die digitalen Kompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen lebenslang gefördert werden sollen, muss auch die Diskussion über die Verteilung der Mittel für Infrastruktur, Smarte Geräte, Anwendungen, Kompetenzvermittlung und Servicierung öffentlich geführt werden, um Inklusion von Senior*innen zu fördern.