Abstract (deu)
Diese Dissertation ist eine Sammlung von Publikationen und Manuskripten welche die Zugänglichkeit großer Datensets für mehrere unterschiedliche Interessenträger zu verbessern. Um dies zu erreichen liegt der Fokus auf den drei wesentlichen Aspekten (i) Datenstrukturierung und Datenabstraktion, (ii) Wahrnehmung von Datenvisualis- ierungen und deren Interaktionsmöglichkeiten, und (iii) dem Nutzererlebnis. Um dies zu ergründen wird der umfassende Datensatz der Studentendaten der Universität Wien verwendet.
Die erste Publikation definiert das abstrakte Konzept des Studienpfads, welches dem mentalen Modell wie Fortschritt im Studium empfunden wird entspricht. Auf Basis dieses Modells wird eine Distanzmetrik berechnet, die den Unterschied zwischen zwei Studienpfaden numerisch ausdrücken kann. Dadurch können Studienpfade gruppiert und auch für Vorhersagen verwendet werden. Diese Abstraktion macht die Studiendaten den Interessenträgern leichter zugänglich und intuitiv nutzbar.
Die zweite Arbeit fokussiert sich auf die menschliche Perzeption bei der Interpretation von Datenverteilungen in Histogrammen. Sie evaluiert den perzeptuellen Fehler bei der Identifikation von Verteilungskurven im Verhältnis zur maximalen Anzahl der im Histogramm gezeigten Balken. Diese Observation wird direkt mit anderen in der Liter- atur häufig angewandten Methodiken zur Bestimmung der Klassenhäufigkeit verglichen. Unserer Arbeit zeigt, dass mit erheblich weniger Klassen bereits vergleichbar niedrige perzeptuelle Fehler erzielt werden können, und diese außerdem für den Betrachter leichter verständlich sind.
Die dritte Publikation stellt eine neuartige, intuitive Markiermethode für Linien in Parallelen Koordinaten Diagrammen vor. Dafür werden bekannte Konzepte der Mar- kierung von Parallelen Koordinaten verwendet, welche mittels Reduktion der benötigten Maus-Aktionen zu einer einzelnen Klick- und Ziehinteraktion zusammengefasst werden. Die intuitive Verwendbarkeit der neuen Methode reduziert die mentale Anstrengung beim Interagieren mit Parallelen Koordinaten Diagrammen und macht diese dadurch verständlicher.
Das vierte und letzte Manuskript beschreibt die Implementation und Evaluation einer nutzerfreundlichen Bedienoberfläche für die Semesterplanung von Studierenden. Anhand einer vierjährigen Designstudie wird der Mehrwert, den ein gut integriertes, leicht zu verwendendes Interface bringt, beleuchtet. In dem Manuskript wird außerdem der Prozess der Semesterplanung soweit abstrahiert, dass dieser auf eine große Bandbreite allgemeiner Planungsprozesse angewendet werden kann. Dieser abstrakte Planprozess kann als Richtlinie für die Erstellung zukünftiger Planungstools fungieren. Abschließend beleuchtet eine Analyse unterschiedliche Evaluationsmethoden im Designprozess und zeigt, wie eine Kombination dieser Methoden deren Ergebnisse noch verbessern kann.
Diese vier Publikationen und Manuskripte behandeln unterschiedliche Aspekte des Zugriffs auf den gleichen darunterliegenden Datensatz aus der Perspektive mehrerer In- teressenträger. Jede der gezeigten Methoden für sich, aber auch deren Kombination, helfen dabei große Datenmengen für Experten und Nicht-Experten gleichermaßen zugänglich zu machen.