Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der propagandistischen Vereinnahmung der österreichischen Fußballer rund um den „Anschluss“ im Jahr 1938. Das „Anschlussspiel“ am 3. April 1938 im Wiener Praterstadion diente als Werbemaßnahme des NS-Regimes für die Volksabstimmung zum „Anschluss“ von Österreich an das Deutsche Reich am 10. April 1938. Dahingehend werden die Untersuchungen zu der Vereinnahmung des österreichischen Fußballs mit dem Schwerpunkt auf den Spielern der Wiener Austria behandelt. Die Mythenbildung im Nachkriegsösterreich und die Heroisierung der „Widerständler“ Matthias Sindelar und Karl Sesta reiht sich in die lange vorherrschende Opferthese ein. Die Aufarbeitung des „unpolitischen Fußballs“ zeigt die Profiteure der „Arisierungen“ eindrucksvoll, wenngleich die Abschaffung des Profifußballs die Taten in geringem Ausmaß legitimiert. Der theoretische Teil, in dem die gesellschaftliche Bedeutung des Massenphänomens Fußballs und der österreichischen Wunderteamspieler Matthias Sindelar und Karl Sesta erörtert wird, bildet die Grundlage für die fachliche Quellenanalyse. Weiters dient die fachdidaktische Analyse des Quellenmaterials zur methodisch-didaktischen Umsetzung der Thematik im Unterrichtsfach Geschichte, Sozialkunde, Politische Bildung in der 4. Klasse Mittelschule Sekundarstufe 1.