Öffentliche Orte wie Stadtparks sind wichtige Schauplätze des sozialen Lebens und formen eine essenzielle Quelle des Wohlbefindens für Bürger. Ihre Qualität steht im unmittelbaren Dialog mit dem Körperempfinden des Individuums und der sozialen Dynamik des Stadtgefüges. Es besteht daher die Notwendigkeit, (physische) Orte zu schaffen, die der Heterogenität in den gesellschaftlichen Bedürfnissen und Wünschen gerecht werden und soziale Inklusion in der Stadt fördern. Der Stadtplanungspraxis kommt dabei eine zentrale Rolle zu, da sich ihre Entscheidungen und Maßnahmen unmittelbar auf die Stadtbewohner auswirken. Allerdings mangelt es der Disziplin an theoretischem Wissen und Kompetenz, um die multidimensionale Komplexität der städtischen Realität zu entschlüsseln und in Aktion zu übersetzen. Es bedarf daher dem stärkeren Fokus auf eine Darstellung des gelebten Raums, welcher sich durch die taktilen Handlungen der Menschen auszeichnet. In diesem Zusammenhang hat das Feld der Planungstheorie in der Vergangenheit bedeutende Fortschritte hin zu einer demokratischeren Praxis initiiert. Insbesondere die Theorie der Kommunikativen Stadtplanung hat Werte der intersubjektiven Kommunikation und der Kollektivität sowie ein holistischeres Verständnis des urbanen Raums gestärkt.
Die Theorie der Szenen, die von Daniel Silver und Terry Clark (2016) entwickelt wurde, stellt ein vielversprechendes Konzept in der Wende hin zur Kommunikativen Planung dar. Es plädiert dafür, das menschliche Subjekt und die erlebte Qualität von Orten in den Mittelpunkt der Analyse zu stellen und die Debatte über Realität als ein vielschichtiges, intersubjektives und niemals universelles Phänomen zu öffnen. Die Theorie der Szenen bietet daher einen analytischen Weg für eine ganzheitlichere, kommunikationsorientierte Betrachtung des städtischen Raums. Dies untersuche ich mit dieser Masterarbeit. Basierend auf einem heterogenen Mix aus Methoden, welcher autoethnografische Spaziergänge und Essays, Spaziergänge und Gespräche mit vier internationalen Studenten und halbstrukturierte Interviews mit fremden Besuchern in Ørstedsparken und Østre Anlæg (Kopenhagen) umfasst, erhalte ich eine perzeptive Aufnahme der Parks, die auf diversen Stimmen, individuellen Biografien und unterschiedlichen soziokulturellen Hintergründen basiert. Diese Grundlage qualitativer Daten ermöglicht es mir, die Theorie der Szenen anzuwenden und zu testen.
Public places such as urban parks form important arenas of social life and represent a vital source for citizens’ wellbeing. Their design and features stand in immediate dialogue with the individual’s environmental embodiment and the social character of the urban geography. There is a due need to create (physical) places that address the heterogeneity of societal needs and desires and foster inclusion in the city. The practice of planning thereby adopts a central role as its decisions and actions have a direct impact on the urban dweller. However, the discipline lacks the theoretic knowledge and competency to decode and translate the multidimensional complexity of urban reality. It thus calls for a move towards the careful representation of the lived space, which is produced by the tactics of people. In this context, the field of planning theory initiated significant shifts in the past towards a more democratic planning practice. In particular, the theory of communicative planning has been reinforcing values of intersubjective communication and collectivity and of an interconnected conception of space.
The recent theory of scenes, established by Daniel Silver and Terry Clark (2016), presents a promising contribution to the communicative turn. It argues that the human subject and experienced quality of places must be put at the core of analysis and contends that reality is layered, intersubjective and never universal. Hence, this theory offers a path of inquiry for a more holistic, communication-oriented approach to urban space, which I investigate in this master thesis. Through a heterogeneous set of methods including autoethnographic walks and essays, shared walks and talks with four international students and semi-structured interviews with strangers in Ørstedsparken and Østre Anlæg (Copenhagen), I capture an image of the two parks that is produced by multiple voices, individual biographies and different socio-cultural backgrounds. This base of qualitative data allows me to apply and test the theory of scenes.
Öffentliche Orte wie Stadtparks sind wichtige Schauplätze des sozialen Lebens und formen eine essenzielle Quelle des Wohlbefindens für Bürger. Ihre Qualität steht im unmittelbaren Dialog mit dem Körperempfinden des Individuums und der sozialen Dynamik des Stadtgefüges. Es besteht daher die Notwendigkeit, (physische) Orte zu schaffen, die der Heterogenität in den gesellschaftlichen Bedürfnissen und Wünschen gerecht werden und soziale Inklusion in der Stadt fördern. Der Stadtplanungspraxis kommt dabei eine zentrale Rolle zu, da sich ihre Entscheidungen und Maßnahmen unmittelbar auf die Stadtbewohner auswirken. Allerdings mangelt es der Disziplin an theoretischem Wissen und Kompetenz, um die multidimensionale Komplexität der städtischen Realität zu entschlüsseln und in Aktion zu übersetzen. Es bedarf daher dem stärkeren Fokus auf eine Darstellung des gelebten Raums, welcher sich durch die taktilen Handlungen der Menschen auszeichnet. In diesem Zusammenhang hat das Feld der Planungstheorie in der Vergangenheit bedeutende Fortschritte hin zu einer demokratischeren Praxis initiiert. Insbesondere die Theorie der Kommunikativen Stadtplanung hat Werte der intersubjektiven Kommunikation und der Kollektivität sowie ein holistischeres Verständnis des urbanen Raums gestärkt.
Die Theorie der Szenen, die von Daniel Silver und Terry Clark (2016) entwickelt wurde, stellt ein vielversprechendes Konzept in der Wende hin zur Kommunikativen Planung dar. Es plädiert dafür, das menschliche Subjekt und die erlebte Qualität von Orten in den Mittelpunkt der Analyse zu stellen und die Debatte über Realität als ein vielschichtiges, intersubjektives und niemals universelles Phänomen zu öffnen. Die Theorie der Szenen bietet daher einen analytischen Weg für eine ganzheitlichere, kommunikationsorientierte Betrachtung des städtischen Raums. Dies untersuche ich mit dieser Masterarbeit. Basierend auf einem heterogenen Mix aus Methoden, welcher autoethnografische Spaziergänge und Essays, Spaziergänge und Gespräche mit vier internationalen Studenten und halbstrukturierte Interviews mit fremden Besuchern in Ørstedsparken und Østre Anlæg (Kopenhagen) umfasst, erhalte ich eine perzeptive Aufnahme der Parks, die auf diversen Stimmen, individuellen Biografien und unterschiedlichen soziokulturellen Hintergründen basiert. Diese Grundlage qualitativer Daten ermöglicht es mir, die Theorie der Szenen anzuwenden und zu testen.
Public places such as urban parks form important arenas of social life and represent a vital source for citizens’ wellbeing. Their design and features stand in immediate dialogue with the individual’s environmental embodiment and the social character of the urban geography. There is a due need to create (physical) places that address the heterogeneity of societal needs and desires and foster inclusion in the city. The practice of planning thereby adopts a central role as its decisions and actions have a direct impact on the urban dweller. However, the discipline lacks the theoretic knowledge and competency to decode and translate the multidimensional complexity of urban reality. It thus calls for a move towards the careful representation of the lived space, which is produced by the tactics of people. In this context, the field of planning theory initiated significant shifts in the past towards a more democratic planning practice. In particular, the theory of communicative planning has been reinforcing values of intersubjective communication and collectivity and of an interconnected conception of space.
The recent theory of scenes, established by Daniel Silver and Terry Clark (2016), presents a promising contribution to the communicative turn. It argues that the human subject and experienced quality of places must be put at the core of analysis and contends that reality is layered, intersubjective and never universal. Hence, this theory offers a path of inquiry for a more holistic, communication-oriented approach to urban space, which I investigate in this master thesis. Through a heterogeneous set of methods including autoethnographic walks and essays, shared walks and talks with four international students and semi-structured interviews with strangers in Ørstedsparken and Østre Anlæg (Copenhagen), I capture an image of the two parks that is produced by multiple voices, individual biographies and different socio-cultural backgrounds. This base of qualitative data allows me to apply and test the theory of scenes.