Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit soll einen Überblick über die Labormethoden geben, mit denen ultrastrukturelle Veränderungen in den Zellen des Mooses Physcomitrium patens nachgewiesen werden können. Der Schwerpunkt liegt auf Veränderungen in der Zellwand nach Kupfer- und Zinkstress. Die Zellwand kann Veränderungen in der Umwelt widerspiegeln, indem sie den Homogalacturonan-Gehalt anpasst. Homogalacturonan ist eine Komponente von Pektin, die die Fähigkeit hat, Schwermetalle in ihre Struktur einzubinden, sie zu immobilisieren und so die Zelle vor den schädlichen Auswirkungen der Metalle zu schützen.
Zu Beginn der Arbeit wurden 14 Moosarten aus den Gruppen der Laubmoose, Lebermoose und Hornmoose in Sterilkultur gezogen und deren Wachstumsfähigkeit auf kupfer- und zinkhältigen Medien untersucht. Weitere Experimente wurden mit dem Laubmoos P. patens durchgeführt, einem Modellorganismus, der seit mehr als 80 Jahren in wissenschaftlichen Versuchen verwendet wird. Dieses Moos besitzt nur wenige Gewebetypen, lässt sich leicht im Labor kultivieren und vegetativ vermehren. Wir wählten das Protonema-Gewebe für die Experimente der vorliegenden Arbeit wegen seiner einfachen Anatomie und seines direkten Kontakts mit dem Medium.
Anhand des Protonema-Gewebes erfolgte die Herstellung von semi-dünnen Harzschnitten für Immunhistochemie, um die Gewebeproben sowohl im konventionellen Lichtmikroskop als auch im Konfokalen Laser Scanning Mikroskop ultrastrukturell zu visualisieren.
Weil Moosen eine Kutikula oder ein differenziertes Wurzelsystem fehlt, findet die Aufnahme von Nährstoffen bei diesen Organismen über die gesamten Oberfläche statt. Daher werden Moose als Biomonitore für Luftverschmutzung und Metalltoxizität verwendet. Die Belastung des Moosgewebes liefert uns daher wertvolle Informationen über die Menge an Schwermetallen in der Umwelt. Allerdings gibt es noch wenige Untersuchungen zu dieser Thematik unter kontrollierten Laborbedingungen. Die Tatsache, dass jede Moosart unterschiedlich auf die Metallbelastung reagiert, sollte ebenfalls berücksichtigt werden. Die Suche nach einem Zusammenhang zwischen ultrastrukturellen Veränderungen und der Konzentration von Schwermetallen in der Umwelt ist daher von entscheidender Bedeutung.