Abstract (deu)
Der Biosphärenpark Wienerwald weist eine vielfältige Kulturlandschaft mit hoher Biodiversität auf, die unter anderem durch landwirtschaftliche Veränderungen gefährdet ist. Eingebettet in das internationale Forschungsprojekt SALBES sollten im Rahmen dieser Arbeit Daten zu Elementen der Grünen Infrastruktur, wie Raine, Böschungen, Hecken, Bach- und Feldgehölze, gesammelt werden. Dazu wurden Vegetationsaufnahmen durchgeführt, um vorhandene Pflanzenarten und -gesellschaften zu erfassen, und Luftbilder ausgewertet, um die Entwicklung der Fläche und Anzahl der Elemente in den vergangenen Jahren zu untersuchen.
Die Vegetationsaufnahmen dokumentieren den Artenreichtum der untersuchten Strukturen. Typische Ruderalarten und Arten der Frischwiesen sind im Offenland ebenso zu finden wie gefährdete Arten der mageren Halbtrockenrasen, die von einer extensiven Bewirtschaftung der Mähwiesen und Weiden profitieren. Die Gehölzbestände sind naturnah und überwiegend ungestört, pflanzensoziologisch handelt es sich neben mesophilen Schlehengebüschen hauptsächlich um Eichen-Hainbuchenwälder als Gesellschaften der Baumhecken und Feldgehölze sowie Traubenkirschen-Schwarzerlen-Eschenwälder entlang der Bäche. Neophyten kamen nur vereinzelt vor.
Die Luftbildauswertung zeigt eine geringe, aber stetige Abnahme der Fläche und Anzahl von Elementen der Grünen Infrastruktur, die langfristig negative Auswirkungen haben kann. Laubfeldgehölze, Baumhecken, Baumgruppen, Einzelbäume sowie artenreiche Hecken und Gebüsche verloren zwischen rund 0,7 und 2,5 % ihrer Fläche pro Jahr. Es gilt, dieser Entwicklung entgegenzusteuern und Maßnahmen zu setzen, um diese Strukturen zu erhalten und die traditionelle Kulturlandschaft im Wienerwald als Lebensraum für eine Vielzahl an Pflanzen- und Tierarten zu bewahren.