Abstract (deu)
Aus einer Vielzahl von Studien ist bekannt, dass das Image eines Landes einen erheblichen Einfluss auf die Beurteilung von Produkten aus diesem Land hat und letztendlich auch die Kaufbereitschaft beeinflusst. Dieser Effekt wird als ähnlich hoch eingeschätzt wie z.B. der Preis und der Markenname. In Anbetracht dieser Erkenntnisse wurde eine Studie konzipiert, welche die Kaufbereitschaft von Modeprodukten "Made in China" bei Mitgliedern der Generation Z (Jahrgänge 1995-2010), sowie einen möglichen Einfluss von Nachhaltigkeitsmaßnahmen auf deren Kaufbereitschaft untersuchen sollte. Die Grundidee war, dass sich ein schlechtes Länderimage von China negativ auf die Kaufbereitschaft der besonders kritischen Generation Z auswirken könnte und dass sich die Kaufbereitschaft eventuell durch Nachhaltigkeitsmaßnahmen verbessern ließe. Es besteht großes Einvernehmen darüber, dass Nachhaltigkeit die größte Herausforderung unserer Zeit ist und alle Maßnahmen ergriffen werden müssen, die zu einer nachhaltigen Neuordnung in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft führen. Dabei ist die Modeindustrie in besonderer Weise gefordert. Das bisherige Konzept der "Fast Fashion" zieht unweigerlich ökologisch fragwürdige Methoden und sozial problematische Arbeitsbedingungen nach sich. Darüber hinaus werden Fast Fashion Produkte zum größten Teil in China produziert, das für seine angeblichen Defizite in allen Bereichen der Nachhaltigkeit in erheblicher Kritik steht. Berücksichtigt man nun noch die besonderen Charakteristika der Generation Z, dann wird verständlich, warum diese Generation als eine besondere Herausforderung für die Modeindustrie angesehen wird. Diese Generation unterscheidet sich von ihren Vorgängergenerationen durch ein besonderes Engagement in den Bereichen Umweltschutz, Politik und Gesellschaft, und ist extrem besorgt um ihre Zukunft.
Um erste Eindrücke über diese Thematik zu gewinnen, wurden neun Hypothesen entwickelt und anhand von 171 Mitgliedern der Generation Z aus der D/A/CH-Region getestet. Die Studie zeigte, dass sowohl das Länderimage von China, sowie die Einschätzung als auch die Kaufbereitschaft von Modeprodukten "Made in China" erheblich schlechter als der neutrale Referenzpunkt bewertet wurden. Des Weiteren wurde eine enge Korrelation zwischen diesen Konstrukten gefunden. Nach der Manipulation der Produkte durch Hinzufügen von Nachhaltigkeitsmerkmalen (soziale, ökologische, soziale + ökologische Nachhaltigkeitsmerkmale) konnte eine signifikante Steigerung der Kaufbereitschaft in allen drei Gruppen festgestellt werden. Die Ergebnisse zeigen eine enge Verbindung zwischen Modeproduktion in China, Nachhaltigkeit und der Generation Z.