Hintergrund: Krebsbedingte Schmerzen gelten in vielen Fällen nach wie vor als unzureichend kontrolliert, was eine erhebliche Belastung für Betroffene nach sich zieht. Fehlende Kompetenzen bei Patient*innen im Hinblick auf eine effektive Umsetzung der medikamentösen Therapieempfehlungen stellen eine mögliche Ursache für die Problematik dar. Edukative Maßnahmen, die zur Förderung des schmerzbezogenen Selbstmanagements eingesetzt wurden, haben sich als wirksam erwiesen. Deren tatsächliche Bedeutsamkeit im Hinblick auf die Optimierung des Schmerzmanagements konnte bislang allerdings nicht ausreichend geklärt werden. Eine laufende quantitative Wirksamkeitsstudie der edukativen Maßnahme ANtiPain (EvANtiPain) wurde deshalb als Anlass für eine nähere Auseinandersetzung mit der Thematik genommen.
Ziel: Zielsetzung dieser Arbeit war es, die Bedeutsamkeit von ANtiPain im Hinblick auf die Optimierung des Schmerzmanagements einzuschätzen. Hierfür wurde untersucht, welche Maßnahmen Patient*innen im Rahmen der Bewältigung ihrer Schmerzen warum und mit welchem Ergebnis ergriffen, und welche Rolle ANtiPain in diesem Prozess letztlich spielte.
Methodik: Im Rahmen eines qualitativen Evaluationsansatzes wurden neun episodische Interviews mit Studienteilnehmer*innen von EvANtiPain geführt. Die Auswertung erfolgte nach den im Rahmen der Grounded Theory Methodologie beschriebenen Schritten des offenen und axialen Kodierens.
Ergebnisse: Im Rahmen der Datenanalyse präsentierte sich ein sehr heterogenes Bild vom Umgang der Patient*innen mit ihren Schmerzen nach dem Erhalt von ANtiPain. Die Patient*innen verfügten über unterschiedlich ausgeprägte Handlungsspielräume und machten dementsprechend von effektiveren und weniger effektiven Strategien Gebrauch. Weniger wirksame Verhaltensweisen ließen sich vorrangig über ein unzureichendes Unterstützungspotenzial der Intervention erklären. Ebenso hinderten unkontrollierbare Nebenwirkungen und fehlendes Vertrauen in die behandelnden Ärzt*innen Patient*innen daran, Maßnahmen zu ergreifen, die ihnen ein größeres Ausmaß an Schmerzerleichterung ermöglicht hätten. Der Beitrag, den ANtiPain im Prozess der Schmerzbewältigung leistete, reichte bei den meisten Patient*innen nicht aus, um eine umfassende und konstante Schmerzerleichterung zu erzielen. Die Intervention ist dennoch als bedeutsam einzustufen, da vor dem Hintergrund der belastenden Gesamtsituation jegliche Form von Entlastung als positiv erachtet wird.
Schlussfolgerungen: Die vorliegende Arbeit hat gezeigt, dass der inhaltliche Fokus von ANtiPain Relevanz besitzt. Jedoch sollten Überlegungen angestellt werden, wie die Inhalte im Rahmen künftiger Interventionen zielführender vermittelt werden können. Ebenso sollte das Augenmerk verstärkt auf die Kontrolle von ärztlichen bzw. systembezogenen Barrieren gerichtet werden.
Background: Cancer-related pain is still considered to be inadequately controlled in many cases. This results in a considerable burden for those affected. Insufficient skills among patients regarding effective implementation of medication regimens are suggested to be an important cause of the problem. Educational interventions aimed at improving cancer patients’ pain-related self-management behaviour have shown to be effective. However, their actual significance in terms of optimizing pain management has yet to be sufficiently clarified. An ongoing effectiveness trial of the cancer pain self-management support intervention ANtiPain (EvANtiPain) was therefore used to take a closer look at the topic.
Aim: The objective of this study was to evaluate the relevance of ANtiPain in terms of optimizing cancer-related pain management. Which measures patients adopted to manage their pain was investigated, as well as why specific behaviours were chosen and their subsequent consequences.
Methods: In the context of a qualitative evaluation approach nine episodic interviews were conducted with patients who completed ANtiPain. The analysis was performed according to the process of open and axial coding as described within the Grounded Theory Methodology.
Results: The data analysis revealed a very heterogeneous picture of patients’ pain management after receiving ANtiPain. Depending on individual circumstances they made use of strategies with different degrees of effectiveness. Less effective behaviours could primarily be explained by insufficient support through ANtiPain. Similarly, uncontrollable side effects and lack of trust in the treating physicians prevented patients from taking measures that might have provided them with a greater degree of pain relief. For most patients, the contribution of ANtiPain was not sufficient to achieve comprehensive and consistent pain relief. Nevertheless, the intervention is classified as significant, as any form of relief is considered positive in the context of the stressful overall situation.
Conclusions: This work has shown that the content of ANtiPain provides valuable support. However, consideration should be given on how to communicate this content in a more target-oriented manner in future interventions. Likewise, more attention should be paid on the control of physician- or system-related barriers.
Hintergrund: Krebsbedingte Schmerzen gelten in vielen Fällen nach wie vor als unzureichend kontrolliert, was eine erhebliche Belastung für Betroffene nach sich zieht. Fehlende Kompetenzen bei Patient*innen im Hinblick auf eine effektive Umsetzung der medikamentösen Therapieempfehlungen stellen eine mögliche Ursache für die Problematik dar. Edukative Maßnahmen, die zur Förderung des schmerzbezogenen Selbstmanagements eingesetzt wurden, haben sich als wirksam erwiesen. Deren tatsächliche Bedeutsamkeit im Hinblick auf die Optimierung des Schmerzmanagements konnte bislang allerdings nicht ausreichend geklärt werden. Eine laufende quantitative Wirksamkeitsstudie der edukativen Maßnahme ANtiPain (EvANtiPain) wurde deshalb als Anlass für eine nähere Auseinandersetzung mit der Thematik genommen.
Ziel: Zielsetzung dieser Arbeit war es, die Bedeutsamkeit von ANtiPain im Hinblick auf die Optimierung des Schmerzmanagements einzuschätzen. Hierfür wurde untersucht, welche Maßnahmen Patient*innen im Rahmen der Bewältigung ihrer Schmerzen warum und mit welchem Ergebnis ergriffen, und welche Rolle ANtiPain in diesem Prozess letztlich spielte.
Methodik: Im Rahmen eines qualitativen Evaluationsansatzes wurden neun episodische Interviews mit Studienteilnehmer*innen von EvANtiPain geführt. Die Auswertung erfolgte nach den im Rahmen der Grounded Theory Methodologie beschriebenen Schritten des offenen und axialen Kodierens.
Ergebnisse: Im Rahmen der Datenanalyse präsentierte sich ein sehr heterogenes Bild vom Umgang der Patient*innen mit ihren Schmerzen nach dem Erhalt von ANtiPain. Die Patient*innen verfügten über unterschiedlich ausgeprägte Handlungsspielräume und machten dementsprechend von effektiveren und weniger effektiven Strategien Gebrauch. Weniger wirksame Verhaltensweisen ließen sich vorrangig über ein unzureichendes Unterstützungspotenzial der Intervention erklären. Ebenso hinderten unkontrollierbare Nebenwirkungen und fehlendes Vertrauen in die behandelnden Ärzt*innen Patient*innen daran, Maßnahmen zu ergreifen, die ihnen ein größeres Ausmaß an Schmerzerleichterung ermöglicht hätten. Der Beitrag, den ANtiPain im Prozess der Schmerzbewältigung leistete, reichte bei den meisten Patient*innen nicht aus, um eine umfassende und konstante Schmerzerleichterung zu erzielen. Die Intervention ist dennoch als bedeutsam einzustufen, da vor dem Hintergrund der belastenden Gesamtsituation jegliche Form von Entlastung als positiv erachtet wird.
Schlussfolgerungen: Die vorliegende Arbeit hat gezeigt, dass der inhaltliche Fokus von ANtiPain Relevanz besitzt. Jedoch sollten Überlegungen angestellt werden, wie die Inhalte im Rahmen künftiger Interventionen zielführender vermittelt werden können. Ebenso sollte das Augenmerk verstärkt auf die Kontrolle von ärztlichen bzw. systembezogenen Barrieren gerichtet werden.
Background: Cancer-related pain is still considered to be inadequately controlled in many cases. This results in a considerable burden for those affected. Insufficient skills among patients regarding effective implementation of medication regimens are suggested to be an important cause of the problem. Educational interventions aimed at improving cancer patients’ pain-related self-management behaviour have shown to be effective. However, their actual significance in terms of optimizing pain management has yet to be sufficiently clarified. An ongoing effectiveness trial of the cancer pain self-management support intervention ANtiPain (EvANtiPain) was therefore used to take a closer look at the topic.
Aim: The objective of this study was to evaluate the relevance of ANtiPain in terms of optimizing cancer-related pain management. Which measures patients adopted to manage their pain was investigated, as well as why specific behaviours were chosen and their subsequent consequences.
Methods: In the context of a qualitative evaluation approach nine episodic interviews were conducted with patients who completed ANtiPain. The analysis was performed according to the process of open and axial coding as described within the Grounded Theory Methodology.
Results: The data analysis revealed a very heterogeneous picture of patients’ pain management after receiving ANtiPain. Depending on individual circumstances they made use of strategies with different degrees of effectiveness. Less effective behaviours could primarily be explained by insufficient support through ANtiPain. Similarly, uncontrollable side effects and lack of trust in the treating physicians prevented patients from taking measures that might have provided them with a greater degree of pain relief. For most patients, the contribution of ANtiPain was not sufficient to achieve comprehensive and consistent pain relief. Nevertheless, the intervention is classified as significant, as any form of relief is considered positive in the context of the stressful overall situation.
Conclusions: This work has shown that the content of ANtiPain provides valuable support. However, consideration should be given on how to communicate this content in a more target-oriented manner in future interventions. Likewise, more attention should be paid on the control of physician- or system-related barriers.