Abstract (deu)
Ludwig August Frankl (1810-1894) ist heutzutage eine nahezu vergessene journalistische Persönlichkeit des 19. Jahrhunderts. Die vorliegende Arbeit schließt eine Lücke in der kommunikationsgeschichtlichen Forschung und arbeitet seine publizistische Tragweite, die bis in die heutige Zeit hereinreicht, auf. Frankls Bedeutung kristallisiert sich im Jahr der Wiener Revolution von 1848 heraus und das in erstaunlicher Weise, obwohl seine Tageszeitung „Wiener Abendzeitung“ und die wöchentlich erscheinenden „Sonntagsblätter“ weder der radikalen Revolutionspresse noch ihren konservativen Widersachern zugerechnet werden können. Vermutlich ist in diesem Umstand der Grund dafür zu suchen, dass die Frankl’sche Publizistik bisher eher im Schatten stand. Die These wurde bestätigt, dass gerade deshalb, weil Frankl eine eigene publizistische Linie verfolgt hatte, hier erstmalig grundlegende Elemente des Modernen Journalismus aufzuspüren sind. Die vorliegende Arbeit ordnet Frankl somit in einen Kanon journalistischer Persönlichkeiten Österreichs ein. Die gewonnenen Ergebnisse der historischen Diskursanalyse des Modernen Journalismus dienen der historischen Publizistikforschung und stellen die zeitliche Einordnung Österreichs in eine moderne Gesellschaft, in der Funktionalität und die Unverzichtbarkeit des Journalismus und der Massenmedien eine grundlegende Gemeinsamkeit darstellen, klar.