Abstract (deu)
Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie hat es weltweit einen starken Anstieg von Vorfällen der anti-asiatischen RD (Rassismus/Diskriminierung) gegeben. Man sollte jedoch bedenken, dass anti-asiatische RD kein neues Phänomen ist, das erst mit dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus aufgetreten ist - sondern hat es eine lange Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Die vorliegende Studie versucht zu untersuchen, wie die aktuelle COVID-19-Pandemie den sozialen/persönlichen Alltag ostasiatischer Menschen unter 100 besonderer Berücksichtigung der Erfahrungen mit anti-asiatischer RD beeinflusst hat, sowie anti-asiatische RD als seit Langem bestehendes soziale Phänomen zu verstehen, das von verschiedenen Faktoren in unserer Gesellschaft beeinflusst wird. Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 5 semistrukturierte Interviews mit 5 ostasiatischen Personen durchgeführt, die die COVID-19-Pandemie in Wien, Österreich, erlebt haben. Anschließend wurden die Interviews mit den Kodierungsmethoden der Grounded Theory (Strauss & Corbin 1990) analysiert, aus denen insgesamt 4 Schlüsselkategorien gewonnen werden konnten, die wichtige Erkenntnisse rund um das Forschungsthema zusammenfassen. Die Studie hat gezeigt, dass die COVID-19-Pandemie und insbesondere Erfahrungen mit anti asiatischer RD einen Einfluss auf das soziale/persönliche Leben der Befragten hatten, wobei auch verschiedene Schlüsselfaktoren identifiziert wurden, die dazu beitragen. Durch die Identifizierung dieser Schlüsselfaktoren konnte die Studie auch Richtungen für die Zukunft vorschlagen, die Verbesserungen bewirken könnten, um das Problem der anti-asiatischen RD besser anzugehen.