Abstract (deu)
Chemotherapie führt bei vielen Krebspatient*innen zu Nebenwirkungen, welche sich negativ auf die Ernährung und die Lebensqualität auswirken. Durch die Gabe von Zytostatika treten bei Krebserkrankten oftmals Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen auf, welche zu einer Mangelernährung führen können. Aufgrund dieser Begleiterscheinungen greifen viele Patient*innen zu Nahrungsergänzungsmitteln, dies wird häufig nicht mit den behandelnden Ärzt*innen abgesprochen. Ein schlechter Ernährungsstatus steht mit einem geringeren Ansprechen auf die Behandlung, sowie einer geringen Überlebensrate im Zusammenhang.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zu beantworten, wie sich das Ernährungsverhalten durch eine Chemotherapie verändert und wie hierbei Nebenwirkungen geringgehalten werden können.
Um diese Fragen zu beantworten, wurden vier Ernährungs- und Nebenwirkungstagebücher mit Hilfe von Häufigkeitsanalysen ausgewertet. Hierbei lag der Fokus auf Eierstockkrebspatientinnen, welche im Rahmen einer Pilotstudie zur Evaluierung der Geschmackstestung unter Chemotherapie, rekrutiert wurden.
Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem AKH, dem Institut für Physiologische Chemie und dem Departement für Ernährungswissenschaften der Universität Wien durchgeführt. Aufgrund der aktuellen Corona Pandemie war es nicht möglich mehr Daten zu erheben und auszuwerten.
Die vorläufig erhobenen Daten zeigen, dass in dieser Stichprobe keine nennenswerten Auffälligkeiten in Bezug auf eine mögliche Veränderung des Essverhaltens in Abhängigkeit von der Chemotherapie zu sehen sind. Generell war jedoch zu beobachten, dass die aktuelle Ernährung nicht ganz mit den Empfehlungen der österreichischen Ernährungspyramide übereinstimmt.
Nebenwirkungen traten nur selten auf. Dies widerspricht der gängigen Literatur.
Ein Körpergewichtsverlust, sowie die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln konnten bei zwei der vier Probandinnen beobachtet werden.
Die vorläufigen Ergebnisse dieser Arbeit zeigen keine auffälligen Veränderungen des Ernährungsverhaltens. Da jedoch vorhandene Daten und Studien das Gegenteil beweisen, ist auf diesem Gebiet weitere Forschung notwendig.
Hierbei sollte vor allem eine größere Studienpopulation miteinbezogen werden, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten und die Wichtigkeit einer ernährungsmedizinischen Versorgung zu bestätigen, sodass multidisziplinäre Ansätze entwickelt werden können, um die Ernährungsversorgung von Krebserkrankten zu verbessern.