Die Entstehung des modernen Nationalstaates ist aufs Engste mit der Etablierung der Demokratie verbunden, die sich in den letzten zwei Jahrhunderten zur nahezu unangefochtenen Legitimationsgrundlage des Staates erhoben hat. Doch ist das Konzept der Demokratie keineswegs undifferenziert zu betrachten. Obgleich die liberal-repräsentative Ausgestaltung der Demokratie gemeinhin als einzig legitime Form der Demokratie wahrgenommen wird, birgt das Konzept der Demokratie ideologische Ambiguitäten in sich, die bei der Bewertung von Demokratie Beachtung finden sollten, um dadurch nicht zuletzt eine differenziertere Krisendiagnostik zu ermöglichen und gegenwärtige Konflikte über die Demokratie besser einzuordnen. Dabei handelt es sich vor allem um die Vorstellung eines Radikalen Demokratismus, der insofern als radikal bezeichnet wird, da er als die revolutionäre Neukonstitution und Legitimation des modernen Staates im Gegensatz zu der legitimatorischen Architektur der Monarchie begriffen wird. Diese ideologische Ausgestaltung einer „reinen“ Demokratie rekurriert radikal auf das Prinzip der Volkssouveränität, das jedoch in entscheidenden Punkten von einem liberalen-repräsentativem Konstitutionalismus abweicht und somit insbesondere in staatsrechtlicher und legitimatorischer Hinsicht weitreichende Ambivalenzen hervorruft. Die folgende Arbeit möchte sich diesen Ambivalenzen und ihren gegenwärtigen Ausprägung aus einer konzeptionellen und ideengeschichtlichen Perspektive widmen, wobei die Arbeit des politischen Soziologen Heinz Otto Zieglers als theoretischer Bezugsrahmen dienen soll. Das Ziel der Arbeit besteht darin, ein differenzierendes Verständnis der Demokratie und ihrem strukturell engem Verhältnis zum Nationalstaat anzubieten, um damit auf potentielle Gefahren und Widersprüchlichkeiten hinzuweisen, die dem Konzept der Demokratie inhärent sind, oder anders ausgedrückt: Die ihr wie ein Schatten anhängen.
Die Entstehung des modernen Nationalstaates ist aufs Engste mit der Etablierung der Demokratie verbunden, die sich in den letzten zwei Jahrhunderten zur nahezu unangefochtenen Legitimationsgrundlage des Staates erhoben hat. Doch ist das Konzept der Demokratie keineswegs undifferenziert zu betrachten. Obgleich die liberal-repräsentative Ausgestaltung der Demokratie gemeinhin als einzig legitime Form der Demokratie wahrgenommen wird, birgt das Konzept der Demokratie ideologische Ambiguitäten in sich, die bei der Bewertung von Demokratie Beachtung finden sollten, um dadurch nicht zuletzt eine differenziertere Krisendiagnostik zu ermöglichen und gegenwärtige Konflikte über die Demokratie besser einzuordnen. Dabei handelt es sich vor allem um die Vorstellung eines Radikalen Demokratismus, der insofern als radikal bezeichnet wird, da er als die revolutionäre Neukonstitution und Legitimation des modernen Staates im Gegensatz zu der legitimatorischen Architektur der Monarchie begriffen wird. Diese ideologische Ausgestaltung einer „reinen“ Demokratie rekurriert radikal auf das Prinzip der Volkssouveränität, das jedoch in entscheidenden Punkten von einem liberalen-repräsentativem Konstitutionalismus abweicht und somit insbesondere in staatsrechtlicher und legitimatorischer Hinsicht weitreichende Ambivalenzen hervorruft. Die folgende Arbeit möchte sich diesen Ambivalenzen und ihren gegenwärtigen Ausprägung aus einer konzeptionellen und ideengeschichtlichen Perspektive widmen, wobei die Arbeit des politischen Soziologen Heinz Otto Zieglers als theoretischer Bezugsrahmen dienen soll. Das Ziel der Arbeit besteht darin, ein differenzierendes Verständnis der Demokratie und ihrem strukturell engem Verhältnis zum Nationalstaat anzubieten, um damit auf potentielle Gefahren und Widersprüchlichkeiten hinzuweisen, die dem Konzept der Demokratie inhärent sind, oder anders ausgedrückt: Die ihr wie ein Schatten anhängen.