Abstract (deu)
Records Management nach ISO 15489 bedeutet die systematische Verwaltung von behördlichen Aufzeichnungen, die aufgrund geschäftlicher Aktivitäten entstehen. Es ist ein Leitfaden, der Regeln für transparente Arbeitsprozesse und deren Dokumentation zur Verfügung stellt, um die Geschäftsvorgänge der Behörde verwaltungsübergreifend erfolgreich zu erledigen. Außerdem stellt Records Management eine organisierte und strukturierte Ablage der Dokumente sicher. Dafür plant die Diözese St. Pölten die Einführung eines Dokumentenmanagementsystems (DMS). Es soll die alltägliche Büroarbeit nach dem Modell des Life-Cycles von Dokumenten strukturieren und die Bearbeitungsschritte der Geschäftsprozesse nachvollziehbar halten.
Die Autorin dieser Masterarbeit analysierte die Rollen, Zuständigkeiten und Geschäftsprozesse sowie die Dokumentenablage im Diözesanarchiv St. Pölten (verstanden als Dienststelle der Diözese), um Anforderungen an ein passendes DMS zu formulieren und eine Testphase durchzuführen. Diese Analyse führte zur Konzeption des Roll Outs in allen Abteilungen der Diözese.
Records Management kann als Grundlage oder sogar als Voraussetzung für eine kontrollierte und geordnete Übernahme von Daten, inklusive Erhaltung des Geschäftskontextes, in ein digitales Archiv verstanden werden. digitale Archive, basierend auf dem OAIS-Referenzmodell, bieten Daten Management, archivischen Speicher, Zugriff für Dritte und digitale Erhaltungsmaßnahmen. Es stellt die Authentizität und Integrität der elektronischen Daten sowohl für Angestellte der Behörde als auch für Endnutzer sicher. Außerdem gewährleistet es Compliance. Beide Systeme garantieren die sichere Erhaltung von Informationen, die wiederum die Rechtssicherheit der Diözese stärkt und für die Überlieferung des kulturellen Gedächtnisses sorgt.