Abstract (deu)
Folgende Arbeit befasst sich mit den anfänglichen Fürsorgemaßnahmen bis hin zu einzelnen Entschädigungsmaßnahmen seitens der Republik Österreich für die Opfer rassistischer Verfolgung während der nationalsozialistischen Herrschaft am Beispiel des Bundeslandes Vorarlberg. Dabei wird zunächst auf die historische und politische Entwicklung Österreichs und Vorarlberg vor und während dem Nationalsozialismus sowie auf die Entwicklung des sogenannten Opferfürsorgegesetzes nach 1945, welches ausschlaggebend für die erhaltenen Maßnahmen war, eingegangen. Anschließend wird anhand mehrerer Fallbeispiele die Praxis der Opferfürsorgegesetzgebung am Beispiel von rassistisch Verfolgten mit Hilfe der Analyse von Opferfürsorgeakten in Vorarlberg beleuchtet und interpretiert. Anhand der ausgewählten Fallbeispiele werden die Hürden für die Antragsteller:innen aufgezeigt, die nicht nur aufgrund der außenpolitischen Darstellung Österreichs als „Opfer des NS-Regimes“ lange zu kämpfen hatten, sondern auch mit gesetzlichen Fristen, dem Erbringen von unzähligen, schwer zu erbringenden Nachweisen sowie der Übernahme nationalsozialistischer Haftgründe von den Opferfürsorge-Behörden. Auch die Praxis der Opferfürsorge in Vorarlberg zeigt auf, dass die moralische Verantwortung seitens der Republik Österreich gegenüber den Opfern des nationalsozialistischen Regimes mehr als nur zu wünschen übriglässt.