Abstract (deu)
Seismische Anisotropie, welche durch Scherwellenaufspaltung beobachtet wird, wurde häufig verwendet um Schlussfolgerungen über die Deformation im oberen Mantel ziehen zu können. Die reduzierte Tiefenauflösung der untersuchten Kernphasen (SKS und SKKS) verhinderte jedoch in der Vergangenheit bessere Erkenntnisse über die Ursache von azimutaler Anisotropie im oberer Mantel. Ob die beobachteten räumlichen Verteilungen der Parameter der Scherwellenaufspaltung, die schnelle Richtung ϕ der Wellenausbreitung und die Zeitverzögerung Δt des späteren Einsatzes, mit erstarrter, lithosphärischer oder jüngerer, asthenosphärischer Deformation zusammenhängen, blieb bisher ungeklärt. Die Zielsetzung, die Ursache der Einschichtfall-Anisotropie im oberen Mantel aufklären zu können, motivierte diese Doktorarbeit und führte zu drei Untersuchungen, welche die Entwicklung und Anwendung eines erweiterten Ansatzes der Scherwellenaufspaltung dokumentieren.