You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1422896
Title (deu)
Die sogenannte Sala terrena im Winterpalais des Prinzen Eugen in Wien
Funktion und Nutzung
Author
Ursula Maria Prager
Advisor
Lioba Theis
Assessor
Lioba Theis
Abstract (deu)
Im ehemaligen Stadtpalais des Prinzen Eugen in der Wiener Innenstadt wurde zwischen 2007 und 2012 ein völlig in Vergessenheit geratener Grotteskensaal wiederhergestellt. Über Jahrhunderte hinweg war dieser Bereich im Gebäudsockel als Lager, mit Zwischendecke und -wänden, in Gebrauch. Die bislang ungeklärte Funktion und Nutzung dieses privaten Saales durch Prinz Eugen sind Gegenstand dieser Arbeit. Vieles spricht dafür, dass die Verwendung und die Umbauten mit dem Leben Prinz Eugens Hand in Hand gingen: Als Dreißigjähriger Feldherr ließ er den Saal im ersten Bauabschnitt seines Palais um 1695/96 errichten. Platz für das permanente Fechttraining und Spiele der barocken Lebenswelt musste vorhanden sein. Eine im Entwurf Fischer von Erlachs wohl vorgesehene Wand mit Tür wurde zu einem weiten Bogen eröffnet, woraus sich eine unregelmäßige Änderung der Gewölbe-Stichkappen ergab und auch das barocke Prinzip des gelenkten Blickes verletzt wurde. Nach zehn bis fünfzehn Jahren erfuhr der Saal eine Aufwertung durch Stuckatur und Vergoldungen, entsprechend dem Aufstieg des Prinzen. Als die nahegelegenen Schlösser der Belvedere-Anlage fertig war, hatte der Staatsmann und Diplomat Prinz Eugen keine Verwendung mehr für eine große, unbeheizbare Sala terrena in seinem Stadtpalais. Auf dem angrenzenden Grundstück, auf dem wahrscheinlich ursprünglich die Anlage des Gartens geplant war, ließ er 1723, mit sechzig Jahren, einen Bibliothekstrakt errichten. Die über zwei Geschoße reichende Sala terrena wurde durch eine Zwischendecke getrennt. Während der untere Bereich in mehrere Diensträume unterteilt wurde, erhielt der nun gut beheizbare Mezzaninsaal neuerlich eine kostbare Dekoration. Hier verbrachte der Prinz in höherem Alter wahrscheinlich die kalten Winterabende mit Kartenspiel im vertrauten Kreis und mit Lesen, bei direktem Zugang zu seiner berühmten Bibliothek.
Keywords (deu)
WinterpalaisPrinz EugenSala terrenaGrotteskenJean BerainJonas DrentwettFischer von ErlachLukas von HildebrandtSport und Spiel im BarockAndrea Simone CaroveJohann Jakob Castelli
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1422896
rdau:P60550 (deu)
173 Seiten : Illustrationen
Number of pages
179
Members (1)
Title (deu)
Die sogenannte Sala terrena im Winterpalais des Prinzen Eugen in Wien
Funktion und Nutzung
Author
Ursula Maria Prager
Abstract (deu)
Im ehemaligen Stadtpalais des Prinzen Eugen in der Wiener Innenstadt wurde zwischen 2007 und 2012 ein völlig in Vergessenheit geratener Grotteskensaal wiederhergestellt. Über Jahrhunderte hinweg war dieser Bereich im Gebäudsockel als Lager, mit Zwischendecke und -wänden, in Gebrauch. Die bislang ungeklärte Funktion und Nutzung dieses privaten Saales durch Prinz Eugen sind Gegenstand dieser Arbeit. Vieles spricht dafür, dass die Verwendung und die Umbauten mit dem Leben Prinz Eugens Hand in Hand gingen: Als Dreißigjähriger Feldherr ließ er den Saal im ersten Bauabschnitt seines Palais um 1695/96 errichten. Platz für das permanente Fechttraining und Spiele der barocken Lebenswelt musste vorhanden sein. Eine im Entwurf Fischer von Erlachs wohl vorgesehene Wand mit Tür wurde zu einem weiten Bogen eröffnet, woraus sich eine unregelmäßige Änderung der Gewölbe-Stichkappen ergab und auch das barocke Prinzip des gelenkten Blickes verletzt wurde. Nach zehn bis fünfzehn Jahren erfuhr der Saal eine Aufwertung durch Stuckatur und Vergoldungen, entsprechend dem Aufstieg des Prinzen. Als die nahegelegenen Schlösser der Belvedere-Anlage fertig war, hatte der Staatsmann und Diplomat Prinz Eugen keine Verwendung mehr für eine große, unbeheizbare Sala terrena in seinem Stadtpalais. Auf dem angrenzenden Grundstück, auf dem wahrscheinlich ursprünglich die Anlage des Gartens geplant war, ließ er 1723, mit sechzig Jahren, einen Bibliothekstrakt errichten. Die über zwei Geschoße reichende Sala terrena wurde durch eine Zwischendecke getrennt. Während der untere Bereich in mehrere Diensträume unterteilt wurde, erhielt der nun gut beheizbare Mezzaninsaal neuerlich eine kostbare Dekoration. Hier verbrachte der Prinz in höherem Alter wahrscheinlich die kalten Winterabende mit Kartenspiel im vertrauten Kreis und mit Lesen, bei direktem Zugang zu seiner berühmten Bibliothek.
Keywords (deu)
WinterpalaisPrinz EugenSala terrenaGrotteskenJean BerainJonas DrentwettFischer von ErlachLukas von HildebrandtSport und Spiel im BarockAndrea Simone CaroveJohann Jakob Castelli
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1442539
Number of pages
179