Abstract (deu)
Die Schatzbeterei und Schatzgräberei war ein soziales Phänomen. Unterschiedliche Motive veranlassten die Menschen, Schatzgräberei zu betreiben. Viele verbanden damit die Hoffnung und Sehnsucht auf ein besseres Leben und damit einen Ausweg aus der materiellen Armut. Die Schatzgräberei der Frühen Neuzeit wird größtenteils aus den Akten von Strafprozessen, die gegen Schatzsucher geführt wurden, rekonstruiert. Aus kriminalhistorischer Sicht sind Schatzgräberprozesse spannend, da sie auf Grund diverser Anklagepunkte analysiert werden können. Im Rahmen dieser Masterarbeit analysiere ich einen Schatzgräberprozess vor dem Landgericht Friedau in der Untersteiermark aus dem Jahre 1781. Aus mikrohistorischer Sicht gewähren Gerichtsakten einen Einblick in den Alltag der einfachen Menschen, den wir sonst nie bekommen. Die Verhöre der Angeklagten offenbaren deren Ängste und Hoffnungen und ihre Motivation, kriminelle Taten zu begehen. Besonders ihre Hoffnungen auf Reichtum und ein besseres Leben spielte eine sehr große Rolle. Es offenbart sich aber auch, wie sehr die Magie und der Aberglaube noch tief in den Menschen verwurzelt waren und ihre Handlungen beeinflusste.