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Title (deu)
Zwischen Endkampf und Werwolf
die Täter der Endphaseverbrechen im April 1945 im Kreis Scheibbs : eine mikrohistorische Analyse von Gerichtsakten
Parallel title (eng)
Between Endkampf and Werwolf
the perpetrators of the Final Phase crimes in April 1945 in the district of Scheibbs : a microhistorical analysis of court files
Author
Johannes Glack
Adviser
Kerstin von Lingen
Assessor
Kerstin von Lingen
Abstract (deu)
Diese Masterarbeit behandelt in einer mikrohistorischen Analyse von Gerichtsakten die Täter der Endphaseverbrechen vom April 1945 im heutigen Bezirk Scheibbs in Niederösterreich. Innerhalb einer Woche wurden über 190 Jüdinnen und Juden aus Ungarn an drei verschiedenen Orten, in Göstling an der Ybbs, Randegg und Gresten, ermordet. Täter aus dem gleichen Netzwerk, bei denen es sich nur um Männer handelte, verübten noch weitere Morde in den darauffolgenden Wochen bis zum Kriegsende. Wie die Verbrechen abliefen, wer die Tatbeteiligten waren und welche Motive hinter den Taten standen, wird in dieser Arbeit beantwortet. Im Zentrum steht dabei das Netzwerk an Tätern, die in einem arbeitsteiligen Prozess diese Endphaseverbrechen verübten. Lokale HJ-Angehörige aus Scheibbs und Lunz am See kooperierten dabei mit der SD-Außenstelle Scheibbs und lokalen, einzelnen SS-Angehörigen. Neben diesen Direkttätern waren auch lokale Verwaltungsbeamte in die Verbrechen involviert. Die Endphaseverbrechen im heutigen Bezirk Scheibbs kennzeichnen sich als solche nicht nur durch die zeitliche Einordnung als Verbrechen am Ende des Krieges, sondern vor allem durch die ideologische Dimension der Endphase. Denn die Haupttäter waren fanatische Nationalsozialisten und glaubten, sich in einem „Endkampf“ zu befinden. Viele Indizien weisen darauf hin, dass die Täter sich im Sinne des „Werwolf“-Gedanken, der Idee eines NS-Untergrundkampfes, betätigten. Auch ideologische Grundlagen des Nationalsozialismus prägten das Handeln der Täter. Vorstellungen von soldatischer Männlichkeit und Kameradschaft spielten ebenso eine Rolle wie Antisemitismus.
Abstract (eng)
This master thesis deals with the perpetrators of the "Endphase"-crimes of April 1945 in today's district of Scheibbs in Lower Austria in a micro-historical analysis of court records. Within one week, more than 190 Jews from Hungary were murdered at three different locations, in the villages Göstling an der Ybbs, Randegg and Gresten. Perpetrators from the same network, who were only men, committed more murders in the following weeks until the end of the war. How these crimes were committed, who were the perpetrators and what were the motives behind the acts is answered in this thesis. The focus is on the network of perpetrators who committed these final phase crimes in a process based on division of labor. Local HJ members from Scheibbs and Lunz am See cooperated with the SD field office Scheibbs and local, individual SS members. In addition to these direct-perpetrators, local administrative officials were also involved in the crimes. The "Endphase"-crimes in today's Scheibbs district are characterized as such not only by their timing at the end of the war, but above all by the ideological dimension of the final phase. The main perpetrators were fanatical National Socialists and believed themselves to be in a "final battle". Many indications point to the fact that the perpetrators operated in the spirit of the "werewolf" idea, the idea of a Nazi underground fight. Ideological foundations of National Socialism also shaped the perpetrators' actions. Ideas of soldierly masculinity and comradeship played a role, as did antisemitism.
Keywords (deu)
EndphaseverbrechenÖsterreichNationalsozialismusungarisch-jüdische ZwangsarbeiterScheibbsGöstlingRandeggNS-TäterWerwolfHolocaust
Keywords (eng)
Final Phase CrimeAustriaNational SocialismHungarian Jewish Forced LaborersScheibbsGöstlingRandeggNazi PerpetratorsWerewolfHolocaust
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1422963
rdau:P60550 (deu)
116 Seiten : Illustrationen
Number of pages
119
Members (1)
Title (deu)
Zwischen Endkampf und Werwolf
die Täter der Endphaseverbrechen im April 1945 im Kreis Scheibbs : eine mikrohistorische Analyse von Gerichtsakten
Parallel title (eng)
Between Endkampf and Werwolf
the perpetrators of the Final Phase crimes in April 1945 in the district of Scheibbs : a microhistorical analysis of court files
Author
Johannes Glack
Abstract (deu)
Diese Masterarbeit behandelt in einer mikrohistorischen Analyse von Gerichtsakten die Täter der Endphaseverbrechen vom April 1945 im heutigen Bezirk Scheibbs in Niederösterreich. Innerhalb einer Woche wurden über 190 Jüdinnen und Juden aus Ungarn an drei verschiedenen Orten, in Göstling an der Ybbs, Randegg und Gresten, ermordet. Täter aus dem gleichen Netzwerk, bei denen es sich nur um Männer handelte, verübten noch weitere Morde in den darauffolgenden Wochen bis zum Kriegsende. Wie die Verbrechen abliefen, wer die Tatbeteiligten waren und welche Motive hinter den Taten standen, wird in dieser Arbeit beantwortet. Im Zentrum steht dabei das Netzwerk an Tätern, die in einem arbeitsteiligen Prozess diese Endphaseverbrechen verübten. Lokale HJ-Angehörige aus Scheibbs und Lunz am See kooperierten dabei mit der SD-Außenstelle Scheibbs und lokalen, einzelnen SS-Angehörigen. Neben diesen Direkttätern waren auch lokale Verwaltungsbeamte in die Verbrechen involviert. Die Endphaseverbrechen im heutigen Bezirk Scheibbs kennzeichnen sich als solche nicht nur durch die zeitliche Einordnung als Verbrechen am Ende des Krieges, sondern vor allem durch die ideologische Dimension der Endphase. Denn die Haupttäter waren fanatische Nationalsozialisten und glaubten, sich in einem „Endkampf“ zu befinden. Viele Indizien weisen darauf hin, dass die Täter sich im Sinne des „Werwolf“-Gedanken, der Idee eines NS-Untergrundkampfes, betätigten. Auch ideologische Grundlagen des Nationalsozialismus prägten das Handeln der Täter. Vorstellungen von soldatischer Männlichkeit und Kameradschaft spielten ebenso eine Rolle wie Antisemitismus.
Abstract (eng)
This master thesis deals with the perpetrators of the "Endphase"-crimes of April 1945 in today's district of Scheibbs in Lower Austria in a micro-historical analysis of court records. Within one week, more than 190 Jews from Hungary were murdered at three different locations, in the villages Göstling an der Ybbs, Randegg and Gresten. Perpetrators from the same network, who were only men, committed more murders in the following weeks until the end of the war. How these crimes were committed, who were the perpetrators and what were the motives behind the acts is answered in this thesis. The focus is on the network of perpetrators who committed these final phase crimes in a process based on division of labor. Local HJ members from Scheibbs and Lunz am See cooperated with the SD field office Scheibbs and local, individual SS members. In addition to these direct-perpetrators, local administrative officials were also involved in the crimes. The "Endphase"-crimes in today's Scheibbs district are characterized as such not only by their timing at the end of the war, but above all by the ideological dimension of the final phase. The main perpetrators were fanatical National Socialists and believed themselves to be in a "final battle". Many indications point to the fact that the perpetrators operated in the spirit of the "werewolf" idea, the idea of a Nazi underground fight. Ideological foundations of National Socialism also shaped the perpetrators' actions. Ideas of soldierly masculinity and comradeship played a role, as did antisemitism.
Keywords (deu)
EndphaseverbrechenÖsterreichNationalsozialismusungarisch-jüdische ZwangsarbeiterScheibbsGöstlingRandeggNS-TäterWerwolfHolocaust
Keywords (eng)
Final Phase CrimeAustriaNational SocialismHungarian Jewish Forced LaborersScheibbsGöstlingRandeggNazi PerpetratorsWerewolfHolocaust
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1429547
Number of pages
119