Abstract (deu)
Es besteht die Annahme, dass Naturerfahrungen in der Kindheit umweltfreundliches Verhalten (PEB) im späteren Leben begünstigen. Die dieser Beziehung zugrunde liegenden Mechanismen sind der Fokus dieser Studie. Anhand einer repräsentativen Stichprobe aus Österreich (N = 2370) wurde ein seriell-paralleles Mediationsmodell entwickelt, das den Zusammenhang zwischen Kontakt mit Gewässern in der Kindheit, via Naturverbundenheit und Frequenz von aktuellen Besuchen zu Gewässern und Grünflächen, zu PEB im Erwachsenenalter beschreibt. Die Ergebnisse deuten auf einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Kontakt mit Gewässern in der Kindheit und PEB im Erwachsenenalter hin, der durch alle vorgeschlagenen Faktoren partiell mediiert wird. Das Modell liefert sowohl signifikante direkte als auch indirekte Effekte, während für bekannte Kovariaten auf individueller und objektiver Ebene kontrolliert wird. Die Ergebnisse müssen vor dem Hintergrund von Limitationen wie dem Querschnittsdesign der Studie und möglichem Recall Bias für Kindheitserinnerungen betrachtet werden. Das Modell zeigt, wie wichtig der Kontakt zu Gewässern in der Kindheit und genereller Naturkontakt während des gesamten Lebens, im Hinblick auf Naturverbundenheit und PEB, ist. Die Ergebnisse unterstreichen außerdem die Notwendigkeit, natürliche Gewässer zu schützen und erhalten, und ihre Sicherheit zu verbessern, damit Freizeitaktivitäten um diese Räume herum gefördert werden können, welche zu positiven Effekten im Hinblick auf Naturverbundenheit und PEB führen können.