Abstract (deu)
Diese Arbeit fragt nach dem Verhältnis von Buchdruck und Humanismus zur volkssprachlichen Wissensbildung im süddeutschen Raum am Beispiel der Übersetzungen von Giovanni Boccaccios De claris mulieribus durch Heinrich Steinhöwel. Untersucht werden die Druckwerke von 1474 und 1541 auf ihren Inhalt, die Charaktereigenschaften der vorkommenden Charaktere und welche Veränderungen zwischen den beiden Drucken liegen. Da der Buchdruck wesentlich von Handschriften und vom Holzschnitt beeinflusst wurde, werden auch jene Arten der Kommunikation behandelt. Ebenso wird das Rezipieren in Form von Vorlesen und Hören behandelt, da dies eine wesentliche Methode der Wissensverbreitung war. Da der Humanismus seine Wurzeln im universitären Umfeld hat, werden zuerst die deutschen Universitäten und deren Beeinflussung durch den Humanismus behandelt, bevor näher auf die deutsche humanistische Übersetzungsliteratur am Beispiel von Heinrich Steinhöwel eingegangen wird. Die deutschen Ausgaben von De claris mulieribus werden schließlich auf deren Themenfelder und Charaktere hin analysiert und anhand von sechs Beispielen tiefergehend erschlossen.