Title (deu)
3D Rekonstruktion von Objekt 8 aus der jungpaläolithischen Fundstelle Kammern-Grubgraben
ein eiszeitliches "meat-cache"
Author
Karl Burkhart
Advisor
Christine Neugebauer-Maresch
Assessor
Christine Neugebauer-Maresch
Abstract (deu)
Die eiszeitliche Freilandfundstelle Kammern-Grubgraben (Niederösterreich) gehört zu den bedeutendsten Paläolithfreilandfundstellen Europas. Die geschützte Lage diente den Jägern der Eiszeit zum letzten Vereisungsmaximum in klimatisch ungünstigen Zeiten als Lager- und Jagdplatz. Die prägnante Lage und ein fundreiches Profil, das durch einen Hohlweg aufgeschlossen wurde, zogen zahlreiche Heimatforscher, aber auch Fachleute an. Zu Beginn der Forschungen stand der Hohlweg im Fokus, bis Friedrich Brandtner erstmals flächige archäologische Grabungen auf den östlich angrenzenden Weingartengrundstücken initiierte. Dies hatte zur Folge, dass zwischen 1985 und 1994 groß angelegte Grabungskampagnen stattfanden, die eine beachtliche Menge an Fundmaterial zum Vorschein brachten. 2013-2015 wurde durch die Forschungsgruppe Quartärarchäologie des Instituts für Orientalische und Europäische Archäologie (OREA) begonnen, dieses Altmaterial aufzuarbeiten und zu inventarisieren. Wegen unklarer Einmessung der Altgrabungen, aber auch durch plötzlich einsetzende Bauarbeiten veranlasst, begann man ebenfalls mit einer neuen Feldkampagne und setzte unter anderem an den Schnitten Brandtners die Grabungen fort. Ein spektakulärer Befund aus dem Jahr 2018 gewährt nun neue Einblicke in die Jagdmethoden der Menschen und deren Umgang mit den vorhandenen Ressourcen, hier vor allem den erlegten Rentieren. Die als Objekt 8 aufgenommene Steinkonstruktion kann als „meat cache“ (Fleischspeicher) angesprochen werden und diente den eiszeitlichen Jägern als eine Art Kühlschrank, der das Fleisch frisch hielt und es vor Raubtieren schützte. Ziel meiner Arbeit ist die virtuelle Rekonstruktion dieses Fleischspeichers, welche zu einem besseren Verständnis dieser Struktur beitragen soll. Der Befund sowie einzelne Steine werden mit Hilfe des Structure from Motion (SfM) Verfahrens aufgenommen und mittels 3D-Software digital zusammengesetzt.
Abstract (eng)
The Last Glacial Maximum (LGM) site of Kammern-Grubgraben (Lower Austria) is one of the most important open-air Paleolithic sites in Europe. The sheltered location served the hunters of the Ice Age as a hunting and living ground at the last glaciation maximum in climatically unfavorable times. The concise location and rich profile finds of a ravine attracted numerous local researchers. The first planned archeological excavations took place between the years 1986 and 1994 under the direction of Friedrich Brandtner in cooperation with Anta Monet-White and Bohuslav Klima. Many finds were previously taken from the ravine without documentation. After the death of Brandtner, the rich find material remained unprocessed and barely published. In 2013-2015, the Quaternary archeology research group at the Institute for Oriental and European Archeology (OREA; now: the Austrian Archeological Institute) began to process and inventory this old material. Due to the unclear documentation of the old excavations, but also prompted by the sudden start of construction work of an access road right over the site, a new field campaign was started in 2015. Spectacular findings from 2018 provide new insights into people's hunting and food storing methods. A stone structure recorded as Object 8 can be referred to as a "meat cache" and served Ice Age hunters as a kind of refrigerator, keeping meat fresh and protecting it from predators. My master thesis will present the digital reconstruction of Object 8 and how this method can contribute to a better understanding of the structure.
Keywords (deu)
ArchäologieNahrungslagerungsstrategienPaläolithikum
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
82 Seiten : Illustrationen
Number of pages
82
Study plan
Masterstudium Urgeschichte und Historische Archäologie
[UA]
[066]
[801]
Association (deu)
Title (deu)
3D Rekonstruktion von Objekt 8 aus der jungpaläolithischen Fundstelle Kammern-Grubgraben
ein eiszeitliches "meat-cache"
Author
Karl Burkhart
Abstract (deu)
Die eiszeitliche Freilandfundstelle Kammern-Grubgraben (Niederösterreich) gehört zu den bedeutendsten Paläolithfreilandfundstellen Europas. Die geschützte Lage diente den Jägern der Eiszeit zum letzten Vereisungsmaximum in klimatisch ungünstigen Zeiten als Lager- und Jagdplatz. Die prägnante Lage und ein fundreiches Profil, das durch einen Hohlweg aufgeschlossen wurde, zogen zahlreiche Heimatforscher, aber auch Fachleute an. Zu Beginn der Forschungen stand der Hohlweg im Fokus, bis Friedrich Brandtner erstmals flächige archäologische Grabungen auf den östlich angrenzenden Weingartengrundstücken initiierte. Dies hatte zur Folge, dass zwischen 1985 und 1994 groß angelegte Grabungskampagnen stattfanden, die eine beachtliche Menge an Fundmaterial zum Vorschein brachten. 2013-2015 wurde durch die Forschungsgruppe Quartärarchäologie des Instituts für Orientalische und Europäische Archäologie (OREA) begonnen, dieses Altmaterial aufzuarbeiten und zu inventarisieren. Wegen unklarer Einmessung der Altgrabungen, aber auch durch plötzlich einsetzende Bauarbeiten veranlasst, begann man ebenfalls mit einer neuen Feldkampagne und setzte unter anderem an den Schnitten Brandtners die Grabungen fort. Ein spektakulärer Befund aus dem Jahr 2018 gewährt nun neue Einblicke in die Jagdmethoden der Menschen und deren Umgang mit den vorhandenen Ressourcen, hier vor allem den erlegten Rentieren. Die als Objekt 8 aufgenommene Steinkonstruktion kann als „meat cache“ (Fleischspeicher) angesprochen werden und diente den eiszeitlichen Jägern als eine Art Kühlschrank, der das Fleisch frisch hielt und es vor Raubtieren schützte. Ziel meiner Arbeit ist die virtuelle Rekonstruktion dieses Fleischspeichers, welche zu einem besseren Verständnis dieser Struktur beitragen soll. Der Befund sowie einzelne Steine werden mit Hilfe des Structure from Motion (SfM) Verfahrens aufgenommen und mittels 3D-Software digital zusammengesetzt.
Abstract (eng)
The Last Glacial Maximum (LGM) site of Kammern-Grubgraben (Lower Austria) is one of the most important open-air Paleolithic sites in Europe. The sheltered location served the hunters of the Ice Age as a hunting and living ground at the last glaciation maximum in climatically unfavorable times. The concise location and rich profile finds of a ravine attracted numerous local researchers. The first planned archeological excavations took place between the years 1986 and 1994 under the direction of Friedrich Brandtner in cooperation with Anta Monet-White and Bohuslav Klima. Many finds were previously taken from the ravine without documentation. After the death of Brandtner, the rich find material remained unprocessed and barely published. In 2013-2015, the Quaternary archeology research group at the Institute for Oriental and European Archeology (OREA; now: the Austrian Archeological Institute) began to process and inventory this old material. Due to the unclear documentation of the old excavations, but also prompted by the sudden start of construction work of an access road right over the site, a new field campaign was started in 2015. Spectacular findings from 2018 provide new insights into people's hunting and food storing methods. A stone structure recorded as Object 8 can be referred to as a "meat cache" and served Ice Age hunters as a kind of refrigerator, keeping meat fresh and protecting it from predators. My master thesis will present the digital reconstruction of Object 8 and how this method can contribute to a better understanding of the structure.
Keywords (deu)
ArchäologieNahrungslagerungsstrategienPaläolithikum
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
82
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