Um als informierte Bürgerinnen und Bürger in einer von Naturwissenschaften und Technik geprägten Welt informierte Entscheidungen treffen zu können und verantwor-tungsbewusst handeln zu können, sind eine Reihe komplexer Kompetenzen nötig, darunter auch im Bereich Bewertung (Lembens & Rehm, 2010). Die Förderung von Urteils- und Handlungsfähigkeiten von Schülerinnen und Schülern, damit sie in ihrem späteren Leben an gesellschaftlich relevanten Problemen im naturwissenschaftlichen Bereich Mitsprache- und Mitgestaltungsmöglichkeiten wahrnehmen können, ist im österreichischen Lehrplan der allgemeinbildenden höheren Schulen verankert (Bun-desrecht konsolidiert: Gesamte Rechtsvorschrift für Lehrpläne – allgemeinbildende höhere Schulen, Fassung vom 17.05.2021, 2021). Damit ist die Förderung von Ur-teils- und Handlungsfähigkeit als Auftrag von Schule festgelegt. Im Rahmen dieser Arbeit wurde deshalb eine Unterrichtseinheit zum Thema „Luft-schadstoffe in Innenräumen“ konzipiert, die es Schülerinnen und Schülern erlauben soll, die für solche Problemstellungen notwendige Bewertungskompetenz aufzubauen. Dazu wird zunächst der theoretische Hintergrund geklärt. Dieser setzt sich zusammen aus der Begriffsdefinition von naturwissenschaftlicher Grundbildung und der Einord-nung von Bewertungskompetenz inklusiver aktueller Kompetenzmodelle zur Bewer-tungskompetenz. Im Anschluss wird eines dieser Kompetenzmodelle ausgewählt, an-hand dessen die Teilkompetenzen operationalisiert werden, die in der Unterrichtsein-heit zu „Luftschadstoffen in Innenräumen“ angestrebt werden. Anschließend wird die Ausarbeitung der Unterrichtseinheit zum Thema „Luftschadstof-fe in Innenräumen“ für die Sekundarstufe II dargestellt.