Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit Wahrnehmung und Nutzung öffentlicher Räume in Zeiten der aktiven Corona Maßnahmen, welche sich auf das öffentliche Leben maßgebend ausgewirkt haben. Dabei wird insbesondere auf die Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, welche von der Schließung diverser Bildungs- und Kultureinrichtungen, sowie der Gastronomie und Abendlokale, besonders stark in ihrer Lebensführung und Freizeitgestaltung betroffen waren. Da der öffentliche Raum bei der Interaktion der Jugendlichen stets eine tragende Rolle gespielt hat, eröffnet sich die Frage ob und inwieweit sich Interaktion, Nutzung, oder Wahrnehmung des Raums im Hintergrund der Pandemie verändert haben. Nachdem ein kurzer Überblick über bestehende Studien zum Thema öffentlicher und privater Raum, wie auch Entwicklungstendenzen und die Bedeutung dieser für die Sozialisation von Kindern und Jugendlichen gegeben wurde, wird das Thema der Corona Pandemie aufgegriffen und im Kontext von Öffentlichkeit und den Auswirkungen auf Jugendliche diskutiert. Da es sich bei Wahrnehmungen um latente Sinnzusammenhänge handelt, die nicht einfach erfragt werden können, wurde eine Feldforschung zu Erhebung der Nutzung und Wahrnehmung öffentlicher Orte durchgeführt, wobei Beobachtung und qualitative Interviews im Zentrum standen. Die in drei unterschiedlichen öffentlichen Räumen in Wien erhobenen Daten, wurden durch ein Experteninterview mit einem Mitarbeiter eines Kommunikationsprojekts im öffentlichen Raum erweitert. Die Auswertung der Daten zeigte, dass unterschiedliche Konnotationen, zwischen Entfremdung, Bedrohlichkeit und Zufluchtsort, mit dem öffentlichen Raum in Verbindung gebracht wurden, welche seine Wahrnehmung beeinflusste. Dabei ist zu beachten, dass der Faktor Zeit eine tragende Rolle bei der Wahrnehmung und folglich der Nutzung öffentlicher Räume spielte. Aus einem anfänglichen Verdrängungsgefühl resultierte ein Gemeinschaftsgefühl, das Nutzer*innen öffentlicher Räume verband. So konnte im Zuge der Pandemie eine neue Wertschätzung öffentlicher Räume, sowie eine Perspektivenerweiterung der Möglichkeiten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beobachtet werden.