You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1433701
Title (eng)
Catalunya no és Espanya
building up a Catalan identity by education
Parallel title (deu)
Katalonien ist nicht Spanien
Schaffung einer katalanischen Identität durch Bildung
Author
Denise Saskia Haack
Adviser
Daniel Tröhler
Assessor
Daniel Tröhler
Abstract (deu)
Der Ruf der katalanischen Bevölkerung nach mehr Autonomie ist in historischen und vor allem in aktuellen Debatten zu hören. Die Katalanen sind seit Jahren sehr unzufrieden mit der spanischen Zentralregierung und haben deshalb Forderungen nach mehr Autonomie oder gar Unabhängigkeit formuliert. Historische Niederlagen und Konflikte sowie die aktuelle wirtschaftliche Situation begünstigen dabei die sezessionistischen Tendenzen Kataloniens. Nach der Entdeckung der Forschungslücke in der Schnittstelle zwischen Nationalismus und Curriculum Studien wird der Fall des katalanischen Nationalismus als Beispiel verwendet, um diese Lücke zu schließen. Da sich die meisten wissenschaftlichen Untersuchungen zu dieser Lücke auf etablierte Nationalstaaten beziehen, stellt Katalonien als Nation ohne Staat einen Sonderfall dar. Daher untersucht diese Masterarbeit die Rolle der Schulen bei der Schaffung eines loyalen katalanischen Bürgers, indem sie den Aspekt der Erziehung zu politischen und sozialen Perspektiven des Prozesses der Nationenbildung hinzufügt. Als Materialisierung des Curriculums konzentriere ich mich auf Schulbücher der Sekundarstufe im Fach Sozialwissenschaften vom Übergang zur Demokratie nach dem Franco-Regime bis heute (1990-2016). Um dieses Ziel zu erreichen, basiert der theoretische Rahmen auf M. Billig's (1995) Theorie des banalen Nationalismus und U. Özkirimli's (2017) Vorschlag, Nationalismus als Diskurs zu verstehen. Durch dieses Verständnis von Nationalismus und eine spezifische Verschiebung des Rekonzeptualismus im Bereich der Curriculumstudien ist es möglich, die zugrunde liegenden nationalen Ideologien aufzudecken. In Anlehnung an Pocock (1997) und Skinner (1969) wird der methodische Rahmen entwickelt, um Äußerungen aus dem katalanischen Nationaldiskurs zu untersuchen. Ausgehend von der Hypothese, dass die zunehmende Autonomie im katalanischen Bildungssystem zur Herausbildung einer noch stärkeren katalanischen nationalen Identität beigetragen hat, wurden in 14 ausgewählten Schulbüchern vier nationale Motive aufgedeckt: (1) Katalonien als eigenständige Nation, (2) Historische Errungenschaften Kataloniens, (3) Spanien als der alte Feind Kataloniens und (4) Katalonien als Spanien überlegen. Obwohl die diskursive Repräsentation dieser vier Motive nicht nur auf die Konstruktion einer katalanischen Identität abzielt, sondern auch den Konflikt zwischen katalanischem und spanischem Nationalismus eröffnet, zeigt die Arbeit dennoch, oder gerade deshalb, dass ein Verständnis nationalistischer Diskurse sowie bestimmter Bedingungen des Curriculums nur unter Berücksichtigung der starken Verbindung und Schnittstelle zwischen Nationalismus Studien und Bildungswissenschaften erreicht werden kann.
Abstract (eng)
The Catalan population's call for more autonomy is being heard within historical and especially at current debates. For years Catalans have been highly dissatisfied with the Spanish central government and have therefore formulated demands for more autonomy or even independence. Historical defeats and conflicts as well as the current economic situation are thereby favoring the secessionist tendencies of Catalonia. Following the discovery of a research gap in the intersection between theories of nationalism and curriculum studies the case of Catalan nationalism is used as an example to bridge this gap. As most of the academic research on this gap refers to established nation-states, Catalonia as a nation without a state presents a special case. Therefore, this master thesis investigates the role of schools in creating a Catalan loyal citizen adding the aspect of education on political and social perspectives of the process of nation building. As a materialization of the curriculum, I am focusing on textbooks of secondary education of the subject social sciences from the transition to democracy after the Franco-Regime until now (1990-2016). To achieve this goal, the theoretical framework is based on M. Billig's (1995) theory of banal nationalism and U. Özkirimli's (2017) proposition to understand nationalism as discourse. Through this understanding of nationalism and a specific shift of reconceptualism in the field of curriculum studies, it is possible to uncover underlying national ideologies. Leaning on Pocock (1997) and Skinner (1969) the methodical framework is developed in order to examine utterances deriving from Catalan national discourses. Following the hypothesis that the increased autonomy in the Catalan education system has been instrumental in forming an even stronger Catalan national identity, four national motifs were uncovered in 14 selected textbooks: (1) Catalonia as a distinctive nation, (2) Historical achievements of Catalonia, (3) Spain as the ancient enemy of Catalonia and (4) Catalonia as superior to Spain. Although the discursive representation of these four motifs do not only aim at constructing a Catalan identity, but also opens the conflict between Catalan and Spanish nationalism, the thesis still, or precisely because of it, demonstrates that an understanding of nationalist discourses as well as certain conditions of the curriculum can only be achieved by considering the strong connection and interface between nationalism and curriculum studies.
Keywords (deu)
NationalismusCurriculumBildungMassenschulsystemStaatsbürger*innennationale IdentitätKatalonienSpanienSchulbücher
Keywords (eng)
NationalismCurriculumEducationMass School SystemNational CitizensNational IdentityCataloniaSpainSchool Books
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1433701
rdau:P60550 (deu)
i, 99 Seiten
Number of pages
102
Members (1)
Title (eng)
Catalunya no és Espanya
building up a Catalan identity by education
Parallel title (deu)
Katalonien ist nicht Spanien
Schaffung einer katalanischen Identität durch Bildung
Author
Denise Saskia Haack
Abstract (deu)
Der Ruf der katalanischen Bevölkerung nach mehr Autonomie ist in historischen und vor allem in aktuellen Debatten zu hören. Die Katalanen sind seit Jahren sehr unzufrieden mit der spanischen Zentralregierung und haben deshalb Forderungen nach mehr Autonomie oder gar Unabhängigkeit formuliert. Historische Niederlagen und Konflikte sowie die aktuelle wirtschaftliche Situation begünstigen dabei die sezessionistischen Tendenzen Kataloniens. Nach der Entdeckung der Forschungslücke in der Schnittstelle zwischen Nationalismus und Curriculum Studien wird der Fall des katalanischen Nationalismus als Beispiel verwendet, um diese Lücke zu schließen. Da sich die meisten wissenschaftlichen Untersuchungen zu dieser Lücke auf etablierte Nationalstaaten beziehen, stellt Katalonien als Nation ohne Staat einen Sonderfall dar. Daher untersucht diese Masterarbeit die Rolle der Schulen bei der Schaffung eines loyalen katalanischen Bürgers, indem sie den Aspekt der Erziehung zu politischen und sozialen Perspektiven des Prozesses der Nationenbildung hinzufügt. Als Materialisierung des Curriculums konzentriere ich mich auf Schulbücher der Sekundarstufe im Fach Sozialwissenschaften vom Übergang zur Demokratie nach dem Franco-Regime bis heute (1990-2016). Um dieses Ziel zu erreichen, basiert der theoretische Rahmen auf M. Billig's (1995) Theorie des banalen Nationalismus und U. Özkirimli's (2017) Vorschlag, Nationalismus als Diskurs zu verstehen. Durch dieses Verständnis von Nationalismus und eine spezifische Verschiebung des Rekonzeptualismus im Bereich der Curriculumstudien ist es möglich, die zugrunde liegenden nationalen Ideologien aufzudecken. In Anlehnung an Pocock (1997) und Skinner (1969) wird der methodische Rahmen entwickelt, um Äußerungen aus dem katalanischen Nationaldiskurs zu untersuchen. Ausgehend von der Hypothese, dass die zunehmende Autonomie im katalanischen Bildungssystem zur Herausbildung einer noch stärkeren katalanischen nationalen Identität beigetragen hat, wurden in 14 ausgewählten Schulbüchern vier nationale Motive aufgedeckt: (1) Katalonien als eigenständige Nation, (2) Historische Errungenschaften Kataloniens, (3) Spanien als der alte Feind Kataloniens und (4) Katalonien als Spanien überlegen. Obwohl die diskursive Repräsentation dieser vier Motive nicht nur auf die Konstruktion einer katalanischen Identität abzielt, sondern auch den Konflikt zwischen katalanischem und spanischem Nationalismus eröffnet, zeigt die Arbeit dennoch, oder gerade deshalb, dass ein Verständnis nationalistischer Diskurse sowie bestimmter Bedingungen des Curriculums nur unter Berücksichtigung der starken Verbindung und Schnittstelle zwischen Nationalismus Studien und Bildungswissenschaften erreicht werden kann.
Abstract (eng)
The Catalan population's call for more autonomy is being heard within historical and especially at current debates. For years Catalans have been highly dissatisfied with the Spanish central government and have therefore formulated demands for more autonomy or even independence. Historical defeats and conflicts as well as the current economic situation are thereby favoring the secessionist tendencies of Catalonia. Following the discovery of a research gap in the intersection between theories of nationalism and curriculum studies the case of Catalan nationalism is used as an example to bridge this gap. As most of the academic research on this gap refers to established nation-states, Catalonia as a nation without a state presents a special case. Therefore, this master thesis investigates the role of schools in creating a Catalan loyal citizen adding the aspect of education on political and social perspectives of the process of nation building. As a materialization of the curriculum, I am focusing on textbooks of secondary education of the subject social sciences from the transition to democracy after the Franco-Regime until now (1990-2016). To achieve this goal, the theoretical framework is based on M. Billig's (1995) theory of banal nationalism and U. Özkirimli's (2017) proposition to understand nationalism as discourse. Through this understanding of nationalism and a specific shift of reconceptualism in the field of curriculum studies, it is possible to uncover underlying national ideologies. Leaning on Pocock (1997) and Skinner (1969) the methodical framework is developed in order to examine utterances deriving from Catalan national discourses. Following the hypothesis that the increased autonomy in the Catalan education system has been instrumental in forming an even stronger Catalan national identity, four national motifs were uncovered in 14 selected textbooks: (1) Catalonia as a distinctive nation, (2) Historical achievements of Catalonia, (3) Spain as the ancient enemy of Catalonia and (4) Catalonia as superior to Spain. Although the discursive representation of these four motifs do not only aim at constructing a Catalan identity, but also opens the conflict between Catalan and Spanish nationalism, the thesis still, or precisely because of it, demonstrates that an understanding of nationalist discourses as well as certain conditions of the curriculum can only be achieved by considering the strong connection and interface between nationalism and curriculum studies.
Keywords (deu)
NationalismusCurriculumBildungMassenschulsystemStaatsbürger*innennationale IdentitätKatalonienSpanienSchulbücher
Keywords (eng)
NationalismCurriculumEducationMass School SystemNational CitizensNational IdentityCataloniaSpainSchool Books
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1438987
Number of pages
102