You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1434622
Title (eng)
Dissolution experiences and the experience of the self
an empirical phenomenological investigation
Parallel title (deu)
Entgrenzungserfahrungen und Selbsterfahrung
Author
Jaya Caporusso
Advisor
Maja Smrdu
Assessor
Maja Smrdu
Abstract (deu)
Entgrenzungserfahrungen sind Erfahrungsabschnitte, in welchen die wahrgenommenen Grenzen zwischen Selbst und Welt schwächer oder weniger deutlich werden. Diese Erfahrungen gehen üblicherweise mit einem Gefühl der Einheit von Selbst und Welt, oder ihrer Teile, einher. Berichte von Erfahrungen, die dieser Definition entsprechen, findet man in verschiedenen Strängen wissenschaftlicher und nichtwissenschaftlicher Literatur, über unterschiedliche Traditionen und Disziplinen hinweg. Entgrenzungserfahrungen wurden in verschiedenen Kontexten beschrieben, unter anderem in Zusammenhang mit Natur, Kunst, Liebe und Intimität, Psychopathologien, psychedelischen Substanzen und Meditation. Verschiedene Forschungsansätze arbeiten meist unabhängig voneinander und mit unterschiedlichen Terminologien. Weitere Forschung ist nötig, um eine einheitliche Untersuchung von Entgrenzungserfahrungen zu erreichen. Wir stellen eine empirisch-phänomenologische Untersuchung von Entgrenzungserfahrungen und der Selbsterfahrung in Entgrenzungserfahrungen vor, da diese eine einzigartige Möglichkeit bieten das Wesen des Selbst zu erforschen. In 29 ausführlichen phänomenologischen Interviews mit acht Mitforschenden wurden acht zufällig ausgewählte Alltagserfahrungen sowie zehn Entgrenzungserfahrungen untersucht. Die Entgrenzungserfahrungen wurden von Mitforschenden aus ihrer Vergangenheit ausgewählt und fanden in unterschiedlichen Kontexten statt. Die Ergebnisse decken die diachrone und synchrone Struktur von Entgrenzungserfahrungen auf und zeigen dabei, dass die erforschten Entgrenzungserfahrungen oft mit einer Erfahrung des Loslassens und des Vertrauens in die Welt einhergehen. Das Selbst, welches zumeist als komplexe Entität erfahren wird, die aus mehreren Teilen besteht, verliert seine interne Kohärenz, und der Großteil seiner Bestandteile verschwindet. Oft bleibt nur ein Gefühl der Meinigkeit. Unsere Studie trägt zum konzeptuellen und phänomenologischen Verständnis von Entgrenzungserfahrungen bei und liefert nützliche Einblicke für Diskussionen über das metaphysische und erfahrene Wesen des Selbst.
Abstract (eng)
Dissolution experiences (DEs) are experiential episodes during which the perceived boundaries between self and world (i.e., non-self) become fainter or less clear. This is usually accompanied by a sense of unity with the world or elements of it. Experiences matching the definition of DEs are reported in different strands of literature, both academic and non-academic, across different traditions and disciplines. They are described as occurring in a multitude of contexts such as art, nature, love and intimacy, psychopathology, the use of psychedelic substances, and meditation. Different lines of inquiry are generally carried out separately, and adopt a different terminology. Further exploration is needed for a unified investigation of DEs. We present an empirical phenomenological investigation of DEs and of the experience of the self in DEs, as DEs offer a unique opportunity to investigate the nature of the self. We conducted a series of 29 in-depth phenomenological interviews with eight co-researchers, investigating eight randomly sampled daily life experiences and 10 DEs selected from the co-researchers’ past and that occurred in different contexts. The results, disclosing the diachronic and synchronic structures of DEs, show that the investigated DEs are often accompanied by the experience of letting go and trusting the world. The self, usually experienced as a complex multi-elements entity, is subject to a loss of internal coherence, and most of its elements disappear; often, only the sense of mineness remains. Our study contributes to a conceptual and phenomenological understanding of DEs, and it provides insights useful to the discussion on the metaphysical and experiential nature of the self.
Keywords (deu)
EntgrenzungserfahrungenSelbstGrenzbewusstseinqualitative Forschungempirische Phänomenologie
Keywords (eng)
dissolution experiencesselfsense of boundariesqualitative researchempirical phenomenology
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1434622
rdau:P60550 (deu)
189 Seiten : Diagramme
Number of pages
197
Members (1)
Title (eng)
Dissolution experiences and the experience of the self
an empirical phenomenological investigation
Parallel title (deu)
Entgrenzungserfahrungen und Selbsterfahrung
Author
Jaya Caporusso
Abstract (deu)
Entgrenzungserfahrungen sind Erfahrungsabschnitte, in welchen die wahrgenommenen Grenzen zwischen Selbst und Welt schwächer oder weniger deutlich werden. Diese Erfahrungen gehen üblicherweise mit einem Gefühl der Einheit von Selbst und Welt, oder ihrer Teile, einher. Berichte von Erfahrungen, die dieser Definition entsprechen, findet man in verschiedenen Strängen wissenschaftlicher und nichtwissenschaftlicher Literatur, über unterschiedliche Traditionen und Disziplinen hinweg. Entgrenzungserfahrungen wurden in verschiedenen Kontexten beschrieben, unter anderem in Zusammenhang mit Natur, Kunst, Liebe und Intimität, Psychopathologien, psychedelischen Substanzen und Meditation. Verschiedene Forschungsansätze arbeiten meist unabhängig voneinander und mit unterschiedlichen Terminologien. Weitere Forschung ist nötig, um eine einheitliche Untersuchung von Entgrenzungserfahrungen zu erreichen. Wir stellen eine empirisch-phänomenologische Untersuchung von Entgrenzungserfahrungen und der Selbsterfahrung in Entgrenzungserfahrungen vor, da diese eine einzigartige Möglichkeit bieten das Wesen des Selbst zu erforschen. In 29 ausführlichen phänomenologischen Interviews mit acht Mitforschenden wurden acht zufällig ausgewählte Alltagserfahrungen sowie zehn Entgrenzungserfahrungen untersucht. Die Entgrenzungserfahrungen wurden von Mitforschenden aus ihrer Vergangenheit ausgewählt und fanden in unterschiedlichen Kontexten statt. Die Ergebnisse decken die diachrone und synchrone Struktur von Entgrenzungserfahrungen auf und zeigen dabei, dass die erforschten Entgrenzungserfahrungen oft mit einer Erfahrung des Loslassens und des Vertrauens in die Welt einhergehen. Das Selbst, welches zumeist als komplexe Entität erfahren wird, die aus mehreren Teilen besteht, verliert seine interne Kohärenz, und der Großteil seiner Bestandteile verschwindet. Oft bleibt nur ein Gefühl der Meinigkeit. Unsere Studie trägt zum konzeptuellen und phänomenologischen Verständnis von Entgrenzungserfahrungen bei und liefert nützliche Einblicke für Diskussionen über das metaphysische und erfahrene Wesen des Selbst.
Abstract (eng)
Dissolution experiences (DEs) are experiential episodes during which the perceived boundaries between self and world (i.e., non-self) become fainter or less clear. This is usually accompanied by a sense of unity with the world or elements of it. Experiences matching the definition of DEs are reported in different strands of literature, both academic and non-academic, across different traditions and disciplines. They are described as occurring in a multitude of contexts such as art, nature, love and intimacy, psychopathology, the use of psychedelic substances, and meditation. Different lines of inquiry are generally carried out separately, and adopt a different terminology. Further exploration is needed for a unified investigation of DEs. We present an empirical phenomenological investigation of DEs and of the experience of the self in DEs, as DEs offer a unique opportunity to investigate the nature of the self. We conducted a series of 29 in-depth phenomenological interviews with eight co-researchers, investigating eight randomly sampled daily life experiences and 10 DEs selected from the co-researchers’ past and that occurred in different contexts. The results, disclosing the diachronic and synchronic structures of DEs, show that the investigated DEs are often accompanied by the experience of letting go and trusting the world. The self, usually experienced as a complex multi-elements entity, is subject to a loss of internal coherence, and most of its elements disappear; often, only the sense of mineness remains. Our study contributes to a conceptual and phenomenological understanding of DEs, and it provides insights useful to the discussion on the metaphysical and experiential nature of the self.
Keywords (deu)
EntgrenzungserfahrungenSelbstGrenzbewusstseinqualitative Forschungempirische Phänomenologie
Keywords (eng)
dissolution experiencesselfsense of boundariesqualitative researchempirical phenomenology
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1496774
Number of pages
197