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Title (eng)
Yoga breath
the reinvention of prāṇa and prāṇāyāma in early modern yoga
Parallel title (deu)
Yoga Atem
die Neuerfindung von Prāṇa und Prāṇāyāma im frühen modernen Yoga
Author
Magdalena Kraler
Adviser
Karl Baier
Assessor
N.N.
Assessor
N.N.
Abstract (deu)
Diese Arbeit widmet sich der Umdeutung von prāṇāyāma (wörtlich: „Atemkontrolle“) im frühen modernen Yoga. Prāṇāyāma, das ursprünglich im Pātañjalayoga und Haṭhayoga wurzelt, ist auch im modernen Yoga immer noch von großer Bedeutung. Doch die Praktiken begannen sich ab ca. 1850 deutlich zu verändern: neue Konzepte und Techniken aus dem euro-amerikanischen Raum beeinflussen die Entwicklungen im südasiatischen Raum maßgeblich. Ich verwende daher den Begriff „yogic breath cultivation“ um alle traditionellen und importierten Techniken zu adressieren. Mit dieser Arbeit, die die wichtigsten Entwicklungen zwischen 1850 und 1945 des modernen prāṇāyāma behandelt, möchte ich einen Beitrag zur Modern Yoga Research leisten, insbesondere zur Aufarbeitung der an transnationalen und transkulturellen Aspekten reichen Geschichte dieser Praktiken. Außerdem gehe ich einschlägigen prāṇāyāma-bezogenen kosmologischen und anthropologischen Konzepten nach, allen voran prāṇa, ein Begriff der seit vedischer Zeit als „Lebensatem“ oder „Lebenskraft“ verstanden werden kann. Im modernen Yoga nimmt prāṇa jedoch weitere Konnotationen an, z.B. jene von „Energie“ und „Kraft“ in Swami Vivekanandas bahnbrechendem Râja Yoga (1896). Ich skizziere in dieser Arbeit prāṇāyāma als eine Form der „Selbstkultivierung“, die zum einen der Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens dient und zum anderen dem Erreichen von religiösen Zielen. Von dieser Grundannahme ausgehend stelle ich im ersten Teil wichtige Kontexte der prāṇāyāma-Praxis vor. Dazu gehören das vormoderne Erbe von prāṇa und prāṇāyāma, die Beiträge der hinduistischen Reformbewegungen Arya und Brahmo Samaj, sowie der Einfluss von Okkultismus und der transnationalen Hygiene- und Körperkultur. Weitere wichtige Faktoren für die Umdeutung von prāṇa und prāṇāyāma waren die indisch-nationalistische bzw. antikolonialistische Bewegung, der Einfluss medizinischer und (proto-)wissenschaftlicher Untersuchungen, sowie die Verfügbarkeit von Yoga-Handbücher und Yoga-Schriften, die aus dem Sanskrit ins Englische übersetzt worden waren. Vor dem Hintergrund dieser Einflüsse lasse ich im zweiten Teil der Arbeit wichtige Pioniere des modernen Yoga zu Wort kommen, deren jeweilige Interpretationen von prāṇa und prāṇāyāma sowohl überlappend als auch spezifisch sind. In der Arbeit der meisten Yoga-Pioniere überschneiden sich jedoch die Bereiche Yoga, Okkultismus und Hygienekultur. Es wird sich zeigen, dass eine Analyse von „yogic breath cultivation“, die alle diese Bereiche berücksichtigt, moderne Formen prāṇāyāma zu praktizieren ausreichend erklären kann.
Abstract (eng)
This thesis explores the modern reinvention of prāṇāyāma (lit. “breath control”) within early modern yoga. Originally rooted in Pātañjalayoga and Haṭhayoga, prāṇāyāma is still of great importance in modern yoga. However, premodern practices were also subject to considerable change, and from c. 1850 onwards, new concepts and techniques seeped from Euro-American into South Asian contexts. I therefore employ the term “yogic breath cultivation” to encompass all traditional and imported techniques. By examining major developments between c. 1850 and 1945 of this understudied subject, this thesis intents to contribute to modern yoga research, particularly to the entangled history of its salient practices. Additionally, I discuss significant concepts related to the practices that address the human embeddedness in the cosmos, first and foremost prāṇa, which denotes “breath” in its life-sustaining quality. Since Vedic times, the broader meaning of prāṇa is also “vitality”, but in modern yoga it takes on even wider connotations, such as “energy” and “force” as in Swami Vivekananda’s seminal Râja Yoga (1896). By addressing prāṇāyāma as a form of “self-cultivation” to foster physical health and well-being on the one hand and religious aspirations on the other, I traverse a wide spectrum of influential fields and their salient ideas. These are the premodern legacy of prāṇa and prāṇāyāma, notable developments within the Hindu reform movements Arya and Brahmo Samaj, the influence of nineteenth-century occultism, and the contributions of transnational hygienic and physical culture. I also describe the reinvention of prāṇa and prāṇāyāma as it accelerated through Indian nationalism and anti-colonialism, the impact of medical and (proto-)scientific investigation, and the emerging print culture that started to disseminate yoga manuals and translations of premodern Sanskrit texts. Against the backdrop of these diverse influences, I give voice to several pioneers of modern yoga and elucidate their respective interpretations of prāṇa and prāṇāyāma. In the work of most yoga pioneers, the fields of yoga, occultism, and hygienic culture overlap, and, as this thesis argues, an analysis of yogic breath cultivation that takes all of these fields into account can sufficiently explain prāṇāyāma as we know it today.
Keywords (deu)
AtemkontrolleKonzepte von LebenskraftPrāṇaPrāṇāyāmaGeschichte des modernen YogaSelbstkultivierungFoucaultTechnologien des SelbstPioniere des modernen YogaVivekananda
Keywords (eng)
Yogic breath cultivationnotions of vitalismprāṇaprāṇāyāmahistory of modern yogaentangled history of practicesself-cultivationFoucault's technologies of the selfpioneers of modern yogaVivekananda
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1437270
rdau:P60550 (deu)
xv, 492 Seiten : Illustrationen
Number of pages
508
Members (1)
Title (eng)
Yoga breath
the reinvention of prāṇa and prāṇāyāma in early modern yoga
Parallel title (deu)
Yoga Atem
die Neuerfindung von Prāṇa und Prāṇāyāma im frühen modernen Yoga
Author
Magdalena Kraler
Abstract (deu)
Diese Arbeit widmet sich der Umdeutung von prāṇāyāma (wörtlich: „Atemkontrolle“) im frühen modernen Yoga. Prāṇāyāma, das ursprünglich im Pātañjalayoga und Haṭhayoga wurzelt, ist auch im modernen Yoga immer noch von großer Bedeutung. Doch die Praktiken begannen sich ab ca. 1850 deutlich zu verändern: neue Konzepte und Techniken aus dem euro-amerikanischen Raum beeinflussen die Entwicklungen im südasiatischen Raum maßgeblich. Ich verwende daher den Begriff „yogic breath cultivation“ um alle traditionellen und importierten Techniken zu adressieren. Mit dieser Arbeit, die die wichtigsten Entwicklungen zwischen 1850 und 1945 des modernen prāṇāyāma behandelt, möchte ich einen Beitrag zur Modern Yoga Research leisten, insbesondere zur Aufarbeitung der an transnationalen und transkulturellen Aspekten reichen Geschichte dieser Praktiken. Außerdem gehe ich einschlägigen prāṇāyāma-bezogenen kosmologischen und anthropologischen Konzepten nach, allen voran prāṇa, ein Begriff der seit vedischer Zeit als „Lebensatem“ oder „Lebenskraft“ verstanden werden kann. Im modernen Yoga nimmt prāṇa jedoch weitere Konnotationen an, z.B. jene von „Energie“ und „Kraft“ in Swami Vivekanandas bahnbrechendem Râja Yoga (1896). Ich skizziere in dieser Arbeit prāṇāyāma als eine Form der „Selbstkultivierung“, die zum einen der Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens dient und zum anderen dem Erreichen von religiösen Zielen. Von dieser Grundannahme ausgehend stelle ich im ersten Teil wichtige Kontexte der prāṇāyāma-Praxis vor. Dazu gehören das vormoderne Erbe von prāṇa und prāṇāyāma, die Beiträge der hinduistischen Reformbewegungen Arya und Brahmo Samaj, sowie der Einfluss von Okkultismus und der transnationalen Hygiene- und Körperkultur. Weitere wichtige Faktoren für die Umdeutung von prāṇa und prāṇāyāma waren die indisch-nationalistische bzw. antikolonialistische Bewegung, der Einfluss medizinischer und (proto-)wissenschaftlicher Untersuchungen, sowie die Verfügbarkeit von Yoga-Handbücher und Yoga-Schriften, die aus dem Sanskrit ins Englische übersetzt worden waren. Vor dem Hintergrund dieser Einflüsse lasse ich im zweiten Teil der Arbeit wichtige Pioniere des modernen Yoga zu Wort kommen, deren jeweilige Interpretationen von prāṇa und prāṇāyāma sowohl überlappend als auch spezifisch sind. In der Arbeit der meisten Yoga-Pioniere überschneiden sich jedoch die Bereiche Yoga, Okkultismus und Hygienekultur. Es wird sich zeigen, dass eine Analyse von „yogic breath cultivation“, die alle diese Bereiche berücksichtigt, moderne Formen prāṇāyāma zu praktizieren ausreichend erklären kann.
Abstract (eng)
This thesis explores the modern reinvention of prāṇāyāma (lit. “breath control”) within early modern yoga. Originally rooted in Pātañjalayoga and Haṭhayoga, prāṇāyāma is still of great importance in modern yoga. However, premodern practices were also subject to considerable change, and from c. 1850 onwards, new concepts and techniques seeped from Euro-American into South Asian contexts. I therefore employ the term “yogic breath cultivation” to encompass all traditional and imported techniques. By examining major developments between c. 1850 and 1945 of this understudied subject, this thesis intents to contribute to modern yoga research, particularly to the entangled history of its salient practices. Additionally, I discuss significant concepts related to the practices that address the human embeddedness in the cosmos, first and foremost prāṇa, which denotes “breath” in its life-sustaining quality. Since Vedic times, the broader meaning of prāṇa is also “vitality”, but in modern yoga it takes on even wider connotations, such as “energy” and “force” as in Swami Vivekananda’s seminal Râja Yoga (1896). By addressing prāṇāyāma as a form of “self-cultivation” to foster physical health and well-being on the one hand and religious aspirations on the other, I traverse a wide spectrum of influential fields and their salient ideas. These are the premodern legacy of prāṇa and prāṇāyāma, notable developments within the Hindu reform movements Arya and Brahmo Samaj, the influence of nineteenth-century occultism, and the contributions of transnational hygienic and physical culture. I also describe the reinvention of prāṇa and prāṇāyāma as it accelerated through Indian nationalism and anti-colonialism, the impact of medical and (proto-)scientific investigation, and the emerging print culture that started to disseminate yoga manuals and translations of premodern Sanskrit texts. Against the backdrop of these diverse influences, I give voice to several pioneers of modern yoga and elucidate their respective interpretations of prāṇa and prāṇāyāma. In the work of most yoga pioneers, the fields of yoga, occultism, and hygienic culture overlap, and, as this thesis argues, an analysis of yogic breath cultivation that takes all of these fields into account can sufficiently explain prāṇāyāma as we know it today.
Keywords (deu)
AtemkontrolleKonzepte von LebenskraftPrāṇaPrāṇāyāmaGeschichte des modernen YogaSelbstkultivierungFoucaultTechnologien des SelbstPioniere des modernen YogaVivekananda
Keywords (eng)
Yogic breath cultivationnotions of vitalismprāṇaprāṇāyāmahistory of modern yogaentangled history of practicesself-cultivationFoucault's technologies of the selfpioneers of modern yogaVivekananda
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1590497
Number of pages
508