Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit befasst sich aus technikethischer Perspektive mit dem deutsch-österreichischen Sicherheitsforschungsprojekt Human+, welches darauf abzielt, durch die Auswertung und Integration verschiedener Datentypen (z.B. Social-Media-Daten, In-Situ-Daten, Satellitenfernerkundungsdaten) Migrationsprognosen zu erstellen und ein Echtzeitlagebild für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben bereitzustellen. Dies soll im Falle von erneuten Fluchtereignissen wie in den Jahren 2015/2016 dazu dienen, die Informationslage für die beteiligten Organisationen zu verbessern und so die Gewährleistung humanitärer Sicherheit zu unterstützen. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit werden zwei Ziele verfolgt: ein inhaltliches und ein methodisches Ziel. Das inhaltliche Ziel ist die technikethische Bewertung von Human+. Das methodische Ziel ist die Erarbeitung eines Bewertungsframeworks hierzu, welches einerseits auf Human+ Anwendung finden können soll, andererseits aber generisch genug ist, um auch für andere Sicherheitsforschungsprojekte adaptierbar zu sein. Hierzu werden nach einer Standortbestimmung der vorliegenden Arbeit zwischen Technikethik und Technikfolgenabschätzung durch Rückgriff auf ein Principlism-Fundament und verschiedene etablierte Ansätze der Technikethik, sowie auf den Negativen Utilitarismus, Grundlagen erarbeitet, und ein Bewertungsframework daraus erstellt. Dieses wird anschließend exemplarisch für die technikethische Analyse von Human+ herangezogen.