Abstract (deu)
Nischenmodelle werden in Zeiten des globalen Wandels immer wichtiger, um die Verbreitung von Arten zu untersuchen. Diese Modelle basieren meist auf Inzidenz- und nicht auf Abundanzdaten. Für viele Anwendungen ist die Abundanz jedoch der relevantere Parameter. Da solche Daten aber nur selten verfügbar sind, könnte die Vorhersage von Abundanzen durch die Habitateignung, die aus entsprechenden Inzidenz-basierten Modellen abgeleitet werden kann, zur Lösung dieses Problems beitragen. Im Allgemeinen scheint eine Beziehung zwischen Abundanz und Habitateignung zu existieren, ihre Vorhersagekraft variiert jedoch stark. In dieser Studie wird die Beziehung zwischen Abundanz und Habitateignung in tropischen Libellen untersucht. Die Habitateignung wurde mit Hilfe feinskaliger Umweltvariablen modelliert und dann mit den beobachteten Abundanzen in Beziehung gesetzt. Zusätzlich wurde untersucht, ob der Grad der Habitatspezialisierung der einzelnen Arten die Stärke dieser Beziehungen bestimmt. In zehn der elf untersuchten Libellenarten standen Abundanz und Habitateignung in einem signifikantem Zusammenhang, die Erklärungskraft dieser Beziehungen war jedoch für die meisten Arten nur mäßig. Die Stärke dieser Beziehungen stand außerdem in einem signifikantem Zusammenhang mit dem Grad der Habitatspezialisierung. Dies deutet darauf hin, dass Inzidenz-basierten Modelle verwendet werden können, um Abundanzen abzuleiten. Es ist jedoch Vorsicht geboten, da ihre Vorhersagekraft sehr variabel ist und von zahlreichen Faktoren beeinflusst werden kann. Wie für den Effekt der Habitatspezialiserung gezeigt.