Abstract (deu)
Individuell angepasste Alltagsinterventionen und Musikhören gelten als effiziente Strategien zur Reduktion des subjektiv wahrgenommenen Stresserlebens. Ethnische Diskriminierung zählt als bedeutsamer psychosozialer Stressor. Der Einsatz einer musikbasierten Alltagsintervention sowie die Anwendung individuell angepasster Alltagsinterventionen bei Personen mit Migrationshintergrund und chronischen Diskriminierungserfahrungen blieben bisher jedoch unerforscht. Die vorliegende Masterarbeit verfolgt das Ziel, die Effektivität der Anwendung einer spezifisch entwickelten musikbasierten Alltagsintervention (EMMI-T) zur Reduktion des subjektiv wahrgenommenen psychologischen Stresslevels bei türkischen Migrantinnen mit chronischen Diskriminierungserfahrungen zu untersuchen. Die für die Analyse herangezogene Stichprobe umfasst 7 Probandinnen, welche Studienteilnehmerinnen der fünfwöchigen Pilotstudie „An ecological momentary music intervention for the reduction of stress in the daily life of Turkish immigrant women (EMMI-T)” darstellen. Ein t-Test für abhängige Stichproben zeigte bei den untersuchten türkischen Migrantinnen einen signifikanten Unterschied zwischen dem durchschnittlichen subjektiv wahrgenommenen psychologischen Stresslevel der Tagesmessungen vor und nach einer dreiwöchigen Interventionsphase, wobei vor der Interventionsphase höhere Werte erzielt wurden. Im Rahmen einer linearen Regressionsanalyse wurde kein signifikanter Einfluss der Einstellung zu Musik in Hinblick auf Entspannung und Ablenkung auf die Effektivität der Anwendung der EMMI-T festgestellt. Die Forschungsresultate erlauben erste Hinweise auf die Wirksamkeit der Anwendung der EMMI-T zur Reduktion des subjektiv wahrgenommenen psychologischen Stresslevels und weisen auf die Relevanz verstärkter zukünftiger Forschung zu dieser Thematik hin. Insgesamt unterstützen die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit die Annahme eines hohen Stellenwerts und Potenzials sowie eines vielversprechenden Effekts der EMMI-T als musikbasierte Alltagsintervention auf Stress bei türkischen Migrantinnen mit chronischen Diskriminierungserfahrungen.