Abstract (deu)
Die nachfolgende Arbeit beschäftigt sich mit dem Wert von Gebieten mit geringem Schutzstatus aus Sicht des Natur- und Artenschutzes, sowie mit der Vereinbarkeit von gesellschaftlichen Bedürfnissen, insbesondere Naherholung, und Naturschutzzielen. Als konkretes Beispiel wurde hier das seit 2006 bestehende Landschaftsschutzgebiet Altpernstein herangezogen, welches im südlichen Oberösterreich liegt und sich mit seinen knapp 36 ha rund um die ca. 1000 Jahre alte Burg Altpernstein erstreckt. Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein Projekt durchgeführt, welches anhand der Beteiligung der Bevölkerung, sowie der Analyse der gesammelten Pflanzen-Beobachtungen Aufschluss über den Wert des Gebietes und das gesellschaftliche Interesse am regionalen Naturschutz geben soll. Schließlich wurden die Ergebnisse des Projektes gemeinsam mit den Ergebnissen einer ausführlichen Literaturrecherche ausgewertet und diskutiert. Diese Zusammenführung ergab folgende Kernpunkte: Der naturschutzbezogene, aber auch gesellschaftliche Wert von Landschaftsschutzgebieten bzw. Gebieten mit ähnlichen Schutzbestimmungen ist jedenfalls im Einzelfall zu beurteilen und kann nicht pauschal festgelegt werden. Im Falle des vorliegenden Gebietes in Altpernstein konnte aus biologischer Sicht eine bedeutende Rolle im Erhalt der regionalen Arten- und Habitatvielfalt festgestellt werden, da insbesondere die Kalkmagerrasen mit vielen Waldrandgebieten einen für viele gefährdete, zum Teil deutlich spezialisierte Arten unentbehrlichen Biotoptyp darstellen. Gleichzeitig stellt das Landschaftsschutzgebiet für viele Naherholungssuchende ein beliebtes Ausflugsziel dar, welches zum Wandern, Mountainbiken, Paragleiten oder einfach nur zum Entspannen häufig genutzt wird. Mit der Burg Altpernstein und den damit verbundenen Übernachtungs- und Aktivitätsmöglichkeiten ergibt sich ein weiterer Nutzungspunkt, welchen das Gebiet abdecken muss, während das Engagement und Interesse der Bevölkerung für den Natur- und Landschaftsschutz sich als kaum nachweisbar herausstellte. In dieser Hinsicht wäre es dringend notwendig ein Konzept zu entwickeln, welches die Leistungsgrenzen der jeweiligen Habitate berücksichtigt und zugleich den Ausbau einer Infrastruktur vorsieht, der die Besucherströme einerseits lenkt und andererseits an den Besonderheiten der Natur teilhaben lässt und sie sogar darauf hinweist, um der vorherrschenden Pflanzenblindheit etwas entgegenzuwirken und die Schönheit und Eigenart der Heimat wieder etwas mehr ins Bewusstsein der Menschen zu bringen.