Abstract (deu)
Angesichts der großen Zahl neuer kleiner organischer Moleküle, die kontinuierlich für verschiedene Anwendungen entwickelt und vermarktet werden, wird der Bedarf an robusten Risikobewertungsstrategien zur Gewährleistung der Sicherheit für unsere Gesundheit und Umwelt verstärkt. Die Toxizitätsbewertung beruht derzeit auf Tierversuchen, die sowohl ethisch bedenklich als auch zeitlich und finanziell sehr kostspielig sind. Daher werden erhebliche Anstrengungen unternommen, um in-vitro-Assays und in-silico-Tools zu entwickeln, die diese Tierversuche reduzieren oder ersetzen können und gleichzeitig die Sicherheit der Substanzen gewährleisten. Diese Dissertation befasst sich mit der Entwicklung von in-silico-Toxizitätsmodellen, die aktuelle Herausforderungen für die Weiterentwicklung sicherer und robuster alternativer Methoden adressieren. Der erste Teil beschäftigt sich mit der Vorhersage von in-vivo Toxizität aus einer Perspektive geringerer Komplexität, indem einzelne molekulare auslösende Ereignisse (MIEs) als Ausgangspunkt für die Bestimmung adverser Signalwege von toxischen in-vivo-Effekten vorhergesagt werden. Dies wurde am Beispiel der Störung des Hormonsystems untersucht, einem besonders schwierigen Toxizitätsendpunkt aufgrund der vielen beteiligten Regulationswege. Die weiteren drei Teile der Dissertation befassen sich direkt mit der Vorhersage von in-vivo Effekten und insbesondere mit der Entwicklung neuer Methoden, um in-vivo Toxizitätsmodelle zu verbessern. Zu diesem Zweck werden komplementäre biologische Informationen (z. B. Pharmakokinetik, MIE oder Metabolismus) bereits in der Modellentwicklungsphase eingeführt. Darüber hinaus untersuchen diese in-vivo Modelle die Möglichkeiten, die Conformal Prediction, ein Verfahren zur mathematischen Schätzung der Zuverlässigkeit der Vorhersagen, im Kontext der computergestützten Toxikologie bietet.