Abstract (deu)
Immer mehr Forschungsergebnisse legen nahe, dass viele unserer kognitiven, sensorischen und perzeptuellen Fähigkeiten nicht kontinuierlich ablaufen, sondern stattdessen über die Zeit hinweg schwanken. Diese Schwankungen, oder Oszillationen, kann man mit unterschiedlichsten sowohl mit neurophysiologischen Methoden untersuchen, aber auch nur mit Verhaltensdaten. Es gibt bereits mehrere kognitive Mechanismen, für die solche Schwankungen gezeigt werde, wie beispielsweise das Arbeitsgedächtnis. Da bisher keine möglichen Verhaltensoszillationen im Rahmen des ikonischen Gedächtnisses untersucht wurden, haben wir 25 Universitätsstudenten rekrutiert, um zu untersuchen ob die Genauigkeit des ikonischen Gedächtnisses durch die Zeitspanne zwischen der Präsentation eines 3x3 Nummerngitters und einem Cue, der nach dem Gitter präsentiert wird, rhythmisch moduliert wird. Unsere Daten sprechen gegen eine rhythmische Modulierung des ikonischen Gedächtnisses. Allerdings beobachten wir auch nicht den traditionellen exponentiellen Verfalls des ikonischen Gedächtnisses mit länger-werdendem Abstand zwischen Stimulus und Cue. Mögliche Ursachen und Implikationen für zukünftige Forschung werden diskutiert. Trotz nicht-signifikanter Ergebnisse ist die vorliegende Arbeit relevant und macht mögliche Probleme und Komplexitäten, mit denen man umgehen muss, wenn man das ikonische Gedächtnis untersucht, sichtbar.