You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1536185
Title (deu)
Zwischen Würde und Verzweckung
überzählige menschliche Embryonen
Author
Martin Lukas Habeler
Adviser
Matthias Beck
Assessor
Matthias Beck
Abstract (deu)

Die Debatte, ob menschliche Embryonen Lebewesen mit Würde sind, beschäftigt Ethiker seit mehreren Jahrzehnten. Wie unterschiedlich die Sichtweisen dabei sind, manifestiert sich in differierenden gesetzlichen Regelungen verschiedener Länder. Durch die In-vitro-Fertilisation, die seit den 1970er Jahren unfruchtbaren Paaren die Chance auf ein eigenes Kind bietet, können überzählige Embryonen entstehen, die für die Herbeiführung der Schwangerschaft nicht benötigt werden. Diese können aufgrund begrenzter Ressourcen aber nur temporär gelagert werden, was das Problem aufwirft, wie mit solchen verwaisten Embryonen verfahren werden soll. Die Frage nach der Würde des Embryos ist damit untrennbar verbunden. Von den extrakorporalen Embryonen, in vitro, sind die Embryonen im natürlichen Umfeld, in vivo, zu unterscheiden. Um herauszufinden, welche Verwendung von überzähligen menschlichen Embryonen ethisch gerechtfertigt erscheint, wird danach gefragt, wie die Würde des Menschen begründet werden kann und ob demnach Embryonen in vivo und in vitro ebenfalls Würde besitzen. Die vorliegende Arbeit kommt zum Ergebnis, dass Embryonen mit aktiver Potentialität zum Personsein Würde besitzen. Demnach kann nur in vivo nicht aber in vitro vorliegenden Embryonen Würde zugesprochen werden. Die Schutzwürdigkeit extrakorporaler Embryonen kann jedoch durch deren Beziehung zu den biologischen Eltern begründet werden. Diese sollten das Recht besitzen, jegliche Schädigung ihrer Nachkommen zu verbieten. Als Konsequenz sollte für überzählige Embryonen, die sich durch den Transfer in einen mütterlichen Organismus zur Person entwickeln können, eine Adoptionsmöglichkeit bestehen. Embryonen ohne eine solche Potentialität sind, unter Zustimmung der biologischen Eltern und strengen Regelungen, zur Realisierung hochrangiger Forschungsziele heranzuziehen und nur in Ausnahmefällen ohne weitere Verwendung zu vernichten.

Keywords (deu)
EmbryoWürdeRecht auf LebenÜberzählige EmbryonenIn-vitro-FertilisationPräimplantationsdiagnostik
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1536185
rdau:P60550 (deu)
107 Seiten : Illustrationen
Number of pages
111
Study plan
Interdisziplinäres Masterstudium Ethik für Schule und Beruf
[UA]
[066]
[641]
Members (1)
Title (deu)
Zwischen Würde und Verzweckung
überzählige menschliche Embryonen
Author
Martin Lukas Habeler
Abstract (deu)

Die Debatte, ob menschliche Embryonen Lebewesen mit Würde sind, beschäftigt Ethiker seit mehreren Jahrzehnten. Wie unterschiedlich die Sichtweisen dabei sind, manifestiert sich in differierenden gesetzlichen Regelungen verschiedener Länder. Durch die In-vitro-Fertilisation, die seit den 1970er Jahren unfruchtbaren Paaren die Chance auf ein eigenes Kind bietet, können überzählige Embryonen entstehen, die für die Herbeiführung der Schwangerschaft nicht benötigt werden. Diese können aufgrund begrenzter Ressourcen aber nur temporär gelagert werden, was das Problem aufwirft, wie mit solchen verwaisten Embryonen verfahren werden soll. Die Frage nach der Würde des Embryos ist damit untrennbar verbunden. Von den extrakorporalen Embryonen, in vitro, sind die Embryonen im natürlichen Umfeld, in vivo, zu unterscheiden. Um herauszufinden, welche Verwendung von überzähligen menschlichen Embryonen ethisch gerechtfertigt erscheint, wird danach gefragt, wie die Würde des Menschen begründet werden kann und ob demnach Embryonen in vivo und in vitro ebenfalls Würde besitzen. Die vorliegende Arbeit kommt zum Ergebnis, dass Embryonen mit aktiver Potentialität zum Personsein Würde besitzen. Demnach kann nur in vivo nicht aber in vitro vorliegenden Embryonen Würde zugesprochen werden. Die Schutzwürdigkeit extrakorporaler Embryonen kann jedoch durch deren Beziehung zu den biologischen Eltern begründet werden. Diese sollten das Recht besitzen, jegliche Schädigung ihrer Nachkommen zu verbieten. Als Konsequenz sollte für überzählige Embryonen, die sich durch den Transfer in einen mütterlichen Organismus zur Person entwickeln können, eine Adoptionsmöglichkeit bestehen. Embryonen ohne eine solche Potentialität sind, unter Zustimmung der biologischen Eltern und strengen Regelungen, zur Realisierung hochrangiger Forschungsziele heranzuziehen und nur in Ausnahmefällen ohne weitere Verwendung zu vernichten.

Keywords (deu)
EmbryoWürdeRecht auf LebenÜberzählige EmbryonenIn-vitro-FertilisationPräimplantationsdiagnostik
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1536927
Number of pages
111