Zur queeren Medialität von Demo- und Paradewagen

Olivia Poppe vergleicht die spezifischen Wahrnehmungsanordnungen queerer Umzüge im Pride-Monat 2019 in Wien: Die offizielle Regenbogenparade der EuroPride und die queere Ausgabe der regierungskritischen Donnerstagsdemo, die zum Spektrum der antikapitalistischen, alternativen Pride-Umzüge zählt. Die Autorin begreift den Demowagen und den Paradewagen als spezifische mediale Anordnungen und fokussiert in ihrer Analyse auf diese beiden unterschiedlichen Formen von ostentativen Protest-Vehikeln, die im Rahmen der queeren Umzüge zum Einsatz kommen und eine zentrale Funktion für die Strukturierung des Roamings von Teilnehmer*innen der Parade bzw. der Demo erfüllen. Die Medialitäten von Demo- oder Paradewagen werden hinsichtlich ihrer Produktion von räumlichem, sozialem und emotionalem Bewegt-Sein vorgestellt, um schließlich herauszuarbeiten, wie das Selbstverständnis etablierter Pride-Veranstaltungen oder das intervenierende Auftreten linker, queerfeministischer und antirassistischer Demonstrant*innen auf der Donnerstagsdemo mit den jeweiligen Protest-Vehikeln korrespondiert. Olivia Poppe studiert Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien und hat ein abgeschlossenes Studium in Gesangspädagogik. Nach einigen Jahren der musik- und theaterpädagogischen Tätigkeit arbeitet sie nun als Studienassistentin und Tutorin. Ihr Interessensschwerpunkt sind intersektionale Fragen an der Schnittstelle von Gesellschaft, Geschichte und Kultur. Aktuell forscht sie im Rahmen ihrer Masterarbeit zur Medialität und Performativität der Stimme aus einer kulturphilosophischen Perspektive. Postkoloniale Medientechniken und Ästhetiken sind dabei von besonderer Relevanz. Beitragsdaten: Olivia Poppe: „Bewegte Strategien. Zur queeren Medialität von Demo- und Paradewagen“, in: Stefan Schweigler/Christina Ernst/Georg Vogt (Hg.): Pride. Mediale Prozesse unter dem Regenbogen, Wien/Groß-Enzersdorf: Lumen-Verein für Lokalgeschichtsschreibung und Medienkompetenz 2022, S. 113–122. DOI: 10.25365/phaidra.267_08 Dieser Beitrag ist Teil des Sammelbands Pride. Mediale Prozesse unter dem Regenbogen DOI: 10.25365/phaidra.267_00

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