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Title (deu)
Bauhaus und Architektur der Wiener Moderne
Fragen zur Rezeption
Author
Wolfgang Hein
Advisor
Sabine Plakolm-Forsthuber
Assessor
Sabine Plakolm-Forsthuber
Abstract (deu)
Zur Beantwortung der Frage, warum in der Architektur der Zwischenkriegszeit in Wien keine deutlichen Spuren des berühmten Bauhauses zu finden sind, wurden Prinzipien und Bauten der Bauhausarchitektur jenen der zeitgenössischen Wiener Architektur gegenübergestellt. Zu erklären ist das Fehlen direkter Einflüsse des Bauhauses auf das Baugeschehen in Wien mit den grundsätzlich unterschiedlichen theoretischen und ideologischen Prinzipien in den beiden Architekturschulen. Dem zugrunde liegen voneinander abweichende Geisteshaltungen und gesellschaftspolitische Einstellungen der jeweiligen Architekten. Während für die meisten Wiener Architekten eine humanistische und soziale Geisteshaltung die Grundlage ihrer Arbeit bildete, waren am Bauhaus Maschinenästhetik, Funktionalismus, Rationalisierung und Normierung die Leitlinien der künstlerischen Tätigkeit. Stand in Wien die Freiheit zu individueller Entwicklung des Einzelnen im Mittelpunkt, wurde am Bauhaus nach kollektiven Lösungen zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung gesucht. Die Bauhausarchitektur wurde in Wien weder als Vorbild anerkannt noch fand sie bei den Wiener Architekten überhaupt größere Beachtung. Das liegt neben den unterschiedlichen Grundhaltungen auch daran, dass die Wiener Architektur eine starke, eigenständige und selbstbewusste Position in der internationalen Architekturentwicklung der Zwischenkriegszeit einnahm. Sie baute auf ihrer durchaus renommierten Tradition auf und war für die wesentlichen internationalen Entwicklungen offen, die Bedeutung der Bauhausarchitektur jedoch wurde von den Wiener Architekten realistischer eingeschätzt als von der Öffentlichkeit, die seit Gropius‘ Zeiten von der Bauhaus-PR-Maschinerie beeinflusst wurde und wird. Es kann daher als Beleg für das Selbstbewusstsein der Wiener Architekten der Wiener Moderne gewertet werden, dass sie sich mit den Prinzipien, die am Bauhaus vertreten wurden, zwar kritisch auseinandersetzten, die Bauhausarchitektur als Stilphänomen aber weitgehend ignorierten.
Keywords (deu)
BauhausArchitekturWiener Moderne
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1539147
rdau:P60550 (deu)
142 Seiten : Illustrationen
Number of pages
145
Members (1)
Title (deu)
Bauhaus und Architektur der Wiener Moderne
Fragen zur Rezeption
Author
Wolfgang Hein
Abstract (deu)
Zur Beantwortung der Frage, warum in der Architektur der Zwischenkriegszeit in Wien keine deutlichen Spuren des berühmten Bauhauses zu finden sind, wurden Prinzipien und Bauten der Bauhausarchitektur jenen der zeitgenössischen Wiener Architektur gegenübergestellt. Zu erklären ist das Fehlen direkter Einflüsse des Bauhauses auf das Baugeschehen in Wien mit den grundsätzlich unterschiedlichen theoretischen und ideologischen Prinzipien in den beiden Architekturschulen. Dem zugrunde liegen voneinander abweichende Geisteshaltungen und gesellschaftspolitische Einstellungen der jeweiligen Architekten. Während für die meisten Wiener Architekten eine humanistische und soziale Geisteshaltung die Grundlage ihrer Arbeit bildete, waren am Bauhaus Maschinenästhetik, Funktionalismus, Rationalisierung und Normierung die Leitlinien der künstlerischen Tätigkeit. Stand in Wien die Freiheit zu individueller Entwicklung des Einzelnen im Mittelpunkt, wurde am Bauhaus nach kollektiven Lösungen zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung gesucht. Die Bauhausarchitektur wurde in Wien weder als Vorbild anerkannt noch fand sie bei den Wiener Architekten überhaupt größere Beachtung. Das liegt neben den unterschiedlichen Grundhaltungen auch daran, dass die Wiener Architektur eine starke, eigenständige und selbstbewusste Position in der internationalen Architekturentwicklung der Zwischenkriegszeit einnahm. Sie baute auf ihrer durchaus renommierten Tradition auf und war für die wesentlichen internationalen Entwicklungen offen, die Bedeutung der Bauhausarchitektur jedoch wurde von den Wiener Architekten realistischer eingeschätzt als von der Öffentlichkeit, die seit Gropius‘ Zeiten von der Bauhaus-PR-Maschinerie beeinflusst wurde und wird. Es kann daher als Beleg für das Selbstbewusstsein der Wiener Architekten der Wiener Moderne gewertet werden, dass sie sich mit den Prinzipien, die am Bauhaus vertreten wurden, zwar kritisch auseinandersetzten, die Bauhausarchitektur als Stilphänomen aber weitgehend ignorierten.
Keywords (deu)
BauhausArchitekturWiener Moderne
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1584981
Number of pages
145