Abstract (deu)
Erwartungen zur zukünftigen Entwicklung von CO2-Preisen spielen eine wichtige Rolle für Investitionsentscheidungen und damit für die Dekarbonisierung der Wirtschaft. In dieser Arbeit wird untersucht, wie Unternehmen im EU-Emissionshandelssystem Preiserwartungen bilden. Mittels einer Umfrage unter Führungskräften und Fachleuten von EU-EHS Unternehmen werden empirische Daten als Grundlage für die Analyse gesammelt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Energiepreise den wichtigsten Faktor für die Bildung von CO2 Preiserwartungen darstellen, noch vor institutionellen Veränderungen und makroökonomischen Entwicklungen. Die größten Unsicherheiten bezüglich Preisdeterminanten werden politischen und regulatorischen Entwicklungen zugeschrieben. Darüber hinaus ergänzen die Ergebnisse die bisherige Literatur, indem sie zeigen, dass sich die Unternehmen in hohem Maße auf internes Fachwissen verlassen, eine Vielzahl von Modellen anwenden und dass die meisten Unternehmen ihre langfristigen Erwartungen nur selten aktualisieren. Insgesamt liefern die Ergebnisse wertvolle Erkenntnisse für Marktteilnehmer und politische Entscheidungsträger.