Der ethnomusikologische Dokumentarfilm als Produkt der Forschung gewinnt langsam, aber stetig, an Bedeutung. Dokumentarfilm bietet der Ethnomusikologie Möglichkeiten, die die Grenzen des schriftlichen Textes in der Darstellung von musikalischen Praktiken, sowie deren soziokulturellen Kontext ausweiten. Die Schwierigkeiten der Darstellung und (Re-)Präsentation von soziokulturellen Kontexten, insbesondere von Menschen, wird in der Ethnologie im Diskurs zur Krise der Repräsentation/writing culture debate für den schriftlichen Text ausführlich behandelt. Dokumentarfilm als audiovisuelles Medium bringt neben den vielen Möglichkeiten auch neue Bedingungen, Herausforderungen und Machtverhältnisse im Bezug zum Verhältnis zwischen Filmemachenden, Gefilmten und Zusehenden mit sich. Diese Masterarbeit beschäftigt sich anhand der Analyse von zwei Fallbeispielen mit dem Verhältnis zwischen Filmeamcher:in, gefilmter Person und zusehender Person in ethnomusikologischen Dokumentarfilmen und welche filmischen Elemente und Aspekte der Krise der Repräsentation in dieses Verhältnis mit einspielen.