Die vorliegende Arbeit unternimmt den Versuch, sich dem Thema Männlichkeit im Punk Rock anzunähern. Punk ist eine Subkultur, die seit den 70er Jahren existiert, deren Ursprünge jedoch bereits auf die 1960er Jahre zurückzuführen sind. Im Laufe der Jahre entwickelten sich unzählige Nischen im Punk Rock, welche dafür sorgen, dass die Szene und musikalische Landschaft sehr heterogen sind. Diese relative Offenheit unterschiedlichen Einflüssen gegenüber komplementiert sich mit dem Anspruch – dem sich die allermeisten Anhänger:innen anschließen würden – eine diverse und inklusive Subkultur zu sein. Insbesondere innerhalb des Teiles der Szene, der den DIY Ethos hochhält, scheint es wichtig zu sein progressive, politische Inhalte nach Außen zu tragen. Dass dieses Unterfangen sehr oft an der Reflexion der eigenen Situierung in der Gesellschaft scheitert, scheint die Punk Szene häufig selbst nicht wahrzunehmen. Sie wird oftmals als Cis-männlich und weiß wahrgenommen. Männliche Dominanz scheint sich durch viele Bereich der Subkultur zu erstrecken und schafft dadurch Ausschlüsse, strukturelle Unterdrückung und eine Bekräftigung patriarchaler Verhältnisse. Mit Hilfe von drei methodischen Betrachtungen findet das theoretische Konzept der hegemonialen Männlichkeit von Raewyn Connell seine Anwendung in dieser Arbeit. Es wird der Frage nach Konstruktion, Dekonstruktion und Reproduktion von hegemonial-männlichem Verhalten in der Punk Szene nachgegangen, Probleme aus analytischer Perspektive bestimmt und Stimmen aus der Wiener Szene eingefangen. Dazu fand eine Gruppendiskussion mit drei Teilnehmer:innen statt, welche anschließend ausgewertet wurde, ein fremdgeführtes Interview wurde analysiert und drei Liedanalysen durchgeführt.
This paper attempts to approach the topic of masculinity in punk rock. Punk is a subculture that has existed since the 1970s, but its origins can be traced back to the 1960s. Over the years, countless niches developed in punk rock, ensuring that the scene and musical landscape are very heterogeneous. This relative openness to different influences complements the claim - to which the vast majority of followers would subscribe - to be a diverse and inclusive subculture. Especially within the part of the scene that upholds the DIY ethos, it seems to be important to carry progressive, political content to the outside. The punk scene itself often seems to be unaware of the fact that this endeavor very often fails because of a lack of reflection on its own position in society. It is repeatedly perceived as cis-male and white. Male dominance seems to extend through many areas of the subculture, thereby creating exclusions, structural oppression, and a reaffirmation of patriarchal relations. Through three methodological considerations, Raewyn Connell's theoretical concept of hegemonic masculinity finds its application in this thesis. The question of construction, deconstruction and reproduction of hegemonic masculine behavior in the Punk scene is investigated, problems are determined from an analytical perspective and voices from the Viennese scene are captured. For this purpose, a group discussion with three participants took place, which was subsequently evaluated, an interview which was conducted externally was analyzed, and three song analyses were carried out.
Die vorliegende Arbeit unternimmt den Versuch, sich dem Thema Männlichkeit im Punk Rock anzunähern. Punk ist eine Subkultur, die seit den 70er Jahren existiert, deren Ursprünge jedoch bereits auf die 1960er Jahre zurückzuführen sind. Im Laufe der Jahre entwickelten sich unzählige Nischen im Punk Rock, welche dafür sorgen, dass die Szene und musikalische Landschaft sehr heterogen sind. Diese relative Offenheit unterschiedlichen Einflüssen gegenüber komplementiert sich mit dem Anspruch – dem sich die allermeisten Anhänger:innen anschließen würden – eine diverse und inklusive Subkultur zu sein. Insbesondere innerhalb des Teiles der Szene, der den DIY Ethos hochhält, scheint es wichtig zu sein progressive, politische Inhalte nach Außen zu tragen. Dass dieses Unterfangen sehr oft an der Reflexion der eigenen Situierung in der Gesellschaft scheitert, scheint die Punk Szene häufig selbst nicht wahrzunehmen. Sie wird oftmals als Cis-männlich und weiß wahrgenommen. Männliche Dominanz scheint sich durch viele Bereich der Subkultur zu erstrecken und schafft dadurch Ausschlüsse, strukturelle Unterdrückung und eine Bekräftigung patriarchaler Verhältnisse. Mit Hilfe von drei methodischen Betrachtungen findet das theoretische Konzept der hegemonialen Männlichkeit von Raewyn Connell seine Anwendung in dieser Arbeit. Es wird der Frage nach Konstruktion, Dekonstruktion und Reproduktion von hegemonial-männlichem Verhalten in der Punk Szene nachgegangen, Probleme aus analytischer Perspektive bestimmt und Stimmen aus der Wiener Szene eingefangen. Dazu fand eine Gruppendiskussion mit drei Teilnehmer:innen statt, welche anschließend ausgewertet wurde, ein fremdgeführtes Interview wurde analysiert und drei Liedanalysen durchgeführt.
This paper attempts to approach the topic of masculinity in punk rock. Punk is a subculture that has existed since the 1970s, but its origins can be traced back to the 1960s. Over the years, countless niches developed in punk rock, ensuring that the scene and musical landscape are very heterogeneous. This relative openness to different influences complements the claim - to which the vast majority of followers would subscribe - to be a diverse and inclusive subculture. Especially within the part of the scene that upholds the DIY ethos, it seems to be important to carry progressive, political content to the outside. The punk scene itself often seems to be unaware of the fact that this endeavor very often fails because of a lack of reflection on its own position in society. It is repeatedly perceived as cis-male and white. Male dominance seems to extend through many areas of the subculture, thereby creating exclusions, structural oppression, and a reaffirmation of patriarchal relations. Through three methodological considerations, Raewyn Connell's theoretical concept of hegemonic masculinity finds its application in this thesis. The question of construction, deconstruction and reproduction of hegemonic masculine behavior in the Punk scene is investigated, problems are determined from an analytical perspective and voices from the Viennese scene are captured. For this purpose, a group discussion with three participants took place, which was subsequently evaluated, an interview which was conducted externally was analyzed, and three song analyses were carried out.