Abstract (deu)
In dieser Studie befasse ich mich mit der Frage, wie Vorstellungen bzgl. der Veröffentlichung von Forschungsergebnissen und darüber, was es heißt ein:e erfolgreiche:r Forscher:in zu werden bzw. zu sein, durch vermehrt in der Evaluierung von Forschung aufkommende quantitative Methoden beeinflusst werden. Um Antworten auf diese übergreifende Forschungsfrage zu finden, habe ich zwei verschiedene methodische Ansätze gewählt. In einem ersten Schritt habe ich bibliometrische Methoden verwendet, um das Publikationsverhalten von Forscher:innen an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien zu skizzieren. Zusammenfassend konnte ich hier über den Beobachtungszeitraum eine allmählich steigende Publikationshäufigkeit, eine Verschiebung hin zu stärker international ausgerichteten Publikationen, immer mehr englischsprachigen Publikationen und eine steigende Anzahl an Publikationen in Zeitschriften, die in multidisziplinären Zitationsdatenbanken erfasst sind, beobachten. In einem zweiten Schritt habe ich die Ergebnisse aus dem ersten bibliometrischen Teil der Analyse, mit einem qualitativen Ansatz hinterfragt. Durch die Analyse von Interviews mit insgesamt sechs arrivierten Wissenschaftler:innen der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, war ich in der Lage, unterschiedliche Motivationshintergründe zu erkennen, die den Forschungs- und Publikationsstrategien von Wissenschaftler:innen in der Katholischen Theologie und den Religionswissenschaften zugrunde liegen. Dies ermöglicht es mir, die Kontexte, in denen sich Forschungsverläufe entfalten, wieder in den Fokus des Interesses zu rücken und zu erkennen, dass die Vorstellungen darüber, was es bedeutet, ein:e erfolgreiche:r und anerkannte:r Forscher:in zu werden und zu sein, als vielfältig und ineinander verwoben betrachtet werden müssen.