Abstract (deu)
Diese Masterarbeit fragt nach dem Potential einer „emanzipatorischen Soziologie“ (Wright 2017) für Tiere in der gegenwärtigen deutschsprachigen Forschungslandschaft. Dazu wurden problemzentrierte Interviews mit sieben Personen durchgeführt, die sich bereits mit Tieren beziehungsweise gesellschaftlichen Mensch-Tier-Verhältnissen aus sozialwissenschaftlicher Perspektive beschäftigt haben. Ausgangspunkt für die empirischen Erhebung war die Frage, wie die Interviewten das „soziale Feld“ (Bourdieu und Wacquant 1996) der Soziologie wahrnehmen und wie sie dies in ihrem professionelles Handeln beeinflusst (hat). Ein zentraler Zugang stellte die von Frickel und Gross 2005 publizierte Theorie über „Scientific-Intellectual-Movements“ dar. Dieser ermöglicht eine Einordnung von Situationen und Strategien, die das Aufkommen und den Erfolg einer akademischen Bewegung wahrscheinlicher machen. Die Erzählungen der Interviewten bildeten die Grundlage um eine Einsicht in die sozialen Bedingungen von wissenschaftlicher Erkenntnisproduktion im betreffenden Forschungsbereich in Erfahrung zu bringen. Die Analyse der von ihnen beschriebenen Spannungsverhältnisse und Einflussfaktoren soll zum Verständnis gegenüber der aktuellen Formierung, Beteiligung und Richtung des Diskurses um gesellschaftliche Mensch-Tier-Verhältnisse beitragen.