Der mütterliche Gewichtsstatus vor der Schwangerschaft, Rauchen während der Schwangerschaft und männliches Geschlecht sind unabhängige Risikofaktoren für ungünstige Geburtsergebnisse. Angesichts der weltweit zunehmenden Adipositasraten und der immer noch zu hohen Prävalenz von Rauchen während der Schwangerschaft sollen in dieser Studie mögliche Wechselwirkungen zwischen einem ungesunden Gewichtsstatus der Mutter und Rauchen während der Schwangerschaft auf das Wachstum des Fötus untersucht werden und ob diese Interaktionen durch das Geschlecht des Neugeborenen beeinflusst werden. Diese auf Krankenakten basierende retrospektive Studie untersuchte eine Stichprobe von 4141 Einzelgeburten aus den Jahren 1990 bis 1995, die in Wien (Österreich) stattfanden. Unabhängige und interagierende Effekte wurden mit univariaten und multivariaten statistischen Methoden untersucht. Mütterliches Untergewicht und Rauchen während der Schwangerschaft waren mit einem verminderten fötalen Wachstum und mütterliches Übergewicht/Fettleibigkeit mit einem erhöhten fötalen Wachstum verbunden. Männliche Neugeborene waren schwerer und größer als weibliche. Die adjusted mean differences zwischen rauchenden und nicht rauchenden Müttern für das Geburtsgewicht reduzierten sich von 153,3g (p<0,001) in untergewichtigen Müttern zu 67,0g (p=0,622) in adipösen Müttern, für den Kopfumfang von 0,51cm (p=0,001) zu 0,02 (p=0.921) und für die Geburtslänge von 1,04cm (p<0,001) zu 0,14 cm (p=0,622). Für Geburtsgewicht und Geburtslänge wurden bei männlichen Neugeborenen die negativen Effekte des Rauchens mit steigendem mütterlichen BMI stärker. Beim Kopfumfang konnte jedoch ein gegensätzlicher Trend beobachtet werden. Die höhere Anfälligkeit männlicher Föten für die Wechselwirkungen zwischen mütterlichem Rauchen und ungesundem Gewichtsstatus kann mit der „male-disadvantage“-Hypothese erklärt werden. Public Health Präventionsprogramme sollten auf die hier identifizierten Risikogruppen, nämlich untergewichtige und übergewichtige/adipöse rauchenden Mütter männlicher Säuglinge, abzielen.

Maternal pre-pregnancy weight status, smoking during pregnancy and male sex of the foetus are independent risk factors for adverse birth outcomes. With obesity levels globally on the rise and the consistently high prevalence of smoking during pregnancy, this study aims to examine interacting effects of an unhealthy maternal weight status and smoking during pregnancy on foetal growth and the moderating effect of the new-born’s sex. This medical record-based retrospective study investigated a sample of 4141 singleton term-births from the years 1990 to 1995 which took place in Vienna, Austria. Independent and interacting effects were assessed by univariate and multivariate statistical methods. Maternal underweight and smoking were associated with reduced foetal growth whereas maternal overweight/obesity associated with increased foetal growth. Male new-borns were heavier and bigger than females. Adjusted mean differences between smoking and non-smoking mothers declined for birthweight from 153.3g (p<0.001) in underweight mothers to 67.0g (p=0.622) in the obese group, for head circumference from 0.51 cm (p = 0.001) to 0.02 cm (p = 0.921) and for birth length from 1.04 cm (p<0.001) to 0.14 cm (p=0.622). In males the negative effect of smoking was getting stronger with increasing maternal BMI for birth weight and birth length. However, for head circumference the trend was opposite. The higher vulnerability of males to the interacting effects of maternal smoking and unhealthy weight status can be interpreted according to the male disadvantage hypothesis. Public health programs should target the identified risk groups of underweight and overweight/obese smoking mothers of male new-borns.